Outlook-Alternative

eM Client setzt auf Sicherheit und Funktionalität

von - 15.07.2017
E-Mail
Foto: Brian A Jackson / Shutterstock.com
eM Client will mit seiner gleichnamigen Mailing-Lösung eine schlagkräftige Alternative zu Microsoft Outlook bieten. Vor allem durch ein Plus an Sicherheit und Funktionalität soll die Software punkten.
Speziell im professionellen Umfeld ist Microsofts Outlook allgegenwärtig präsent. Ein Grund hierfür dürfte die recht spärliche Auswahl an tauglichen Alternativen zu der Standard-Software darstellen. Dies will der Anbieter eM Client mit seiner gleichnamigen E-Mail-Lösung ändern.
eM Client
eM Client: Die universelle Desktop-Lösung für Windows unterstützt Microsoft Exchange, IMAP, POP3, Gmail, Apple iCloud und Open-Source-Lösungen wie CalDAV.
(Quelle: eM Client)
Das Programm der Tschechen soll sich vor allem dank verschiedener Sicherheitsfeatures und einer hohen Funktionalität und Universalität am Markt behaupten. Es umfasst neben den üblichen Mailing-Funktionen - mitsamt der für viele Unternehmen wichtigen Exchange-Unterstützung - eine Kontaktverwaltung, einen integrierten Kalender sowie eine Aufgabenplanung. All diese Kernfunktionen sind voll mit gängigen Web-Diensten von Microsoft, Google, Apple und Co. kompatibel.
Im Gespräch mit com! professional erläutern eM-Client-Chef und Mitgründer Michal Bürger und CMO Petr Markovič, wo die Stärken der Lösung liegen und worauf der Fokus bei der Entwicklung gesetzt wurde.
Michal Bürger: „Wir gründeten eM Client etwa vor zehn Jahren mit dem Ziel, einen schlagkräftigen Wettbewerber zu Microsoft Outlook zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine vergleichbare Lösung, sowohl für herkömmliche Einzel-Anwender als auch für Unternehmen. Wir glauben, dass die Situation aktuell immer noch recht ähnlich ist. Während es aber für Privat-Anwender eine gewisse Zahl guter Programme gibt, ist der Markt für Unternehmen immer noch recht spärlich besetzt.“
„Genau hier wollen wir uns positionieren. Unsere Lösung soll  neben Endanwendern und Powerusern vor allem Unternehmen ansprechen. Unser Fokus liegt auf einer einfachen Handhabung bei gleichzeitig großem Funktionsumfang.“
com! professional: eM Client ist erst kürzlich in der neuen Version 7.1 erschienen. Was sind die Highlights der neuen Version?
Bürger:  „Die neue Version 7.1 bietet nun erstmals neben dem Support einer S/MIME-Verschlüsselung auch Unterstützung für den PGP-Standard. Im Gegensatz zur recht umständlichen Einrichtung von S/MIME soll die neue PGP-Implementierung den Aufwand der E-Mailverschlüsselung auf ein Minimum reduzieren.“

Mangelnde E-Mail-Security ist ein großes Problem

„Wir sind der Meinung, dass mangelnde E-Mail-Security derzeit insgesamt ein großes Problem darstellt. Um zu verhindern, dass sensible Daten ungesichert ins Netz gelangen, ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unerlässlich. Die hierfür zugrundeliegende Technologie ist bereits seit etwa 20 Jahren auf dem Markt, aber niemand nutzt sie. „
Michal Buerger
Michal Buerger: Der CEO und CTO von eM Client will mit seiner Software eine Komplettlösung für die E-Mail-Kommunikation bieten.
(Quelle: eM Client)
„Während aktuell die größten Kunden von eM Client aus dem asiatischen Raum stammen, kommen Privatanwender hauptsächlich aus den USA und Deutschland. Und speziell aus dem deutschsprachigen Raum erreichten uns immer wieder Anfragen zur Verschlüsselung von E-Mails via PGP. Da diese Methode etwa auch vom BSI empfohlen wird.“
„Für die Nutzung von PGP wird in eM Client keinerlei Zusatzsoftware benötigt. Der Nutzer muss lediglich den E-Mail-Client installieren und auf den Button zur Erstellung eines Schlüsselpaar klicken, das wars. Die Weitergabe dieses öffentlichen Schlüsselpaars zu einem Kommunikationspartner erfolgt ebenfalls über einen simplen Button-Klick. Beim Empfang eines öffentlichen Schlüsselpaars ist dann auch nur ein einzelner Klick für die Speicherung und die Nutzung erforderlich.“
„Damit haben wir die PGP-Verschlüsselung in eM Client soweit wie möglich vereinfacht. Eine vergleichbare Lösung am Markt gibt es derzeit nicht. Zwar gibt es einzelne Plug-ins für Thunderbird, Chrome und andere Clients, die sind im Funktionsumfang aber zumeist recht beschränkt. So unterstützen viele dieser Add-ons etwa keine Mail-Anhänge.“
Bürger: Worin liegen die Vorteile einer PGP-Verschlüsselung?
Bürger:  „Durch die Nutzung einer Standard-Verschlüsselung ermöglichen wir unseren Nutzern, möglichst einfach verschlüsselt untereinander zu kommunizieren ohne dabei andere Anwender außen vor zu lassen. Diese müssen allerdings bei der Verwendung anderer E-Mail-Clients zunächst ein PGP-Setup einrichten.“
„In der Zukunft wollen wir die Verschlüsselung nochmals vereinfachen. Hierzu wollen wir auf unseren Servern die Public-Keys unserer Nutzer verwalten und allen eM-Client-Nutzern zugänglich machen. Die Authentifizierung der Keys wird dabei über spezielle E-Mails an unsere Nutzer erfolgen. Prinzipiell handelt es sich dabei um ein öffentliches Adressbuch für alle Public-Keys der eM-Client-Nutzer.“
„Aber bereits heute ist das Versenden von verschlüsselten E-Mails über eM Client recht simpel, innerhalb von rund 20 Sekunden lässt sich eine verschlüsselte Mail absenden. Das ist ein großer Vorteil im Vergleich zu anderen E-Mail-Clients. So unterstützt Outlook beispielsweise S/MIME. Bis allerdings die hierfür benötigten Zertifikate vorhanden sind, dauert es in der Regel zwei bis drei Tage. Anschließend müssen noch viele verschiedene Schritte durchgeführt werden, um diese Zertifikate zu implementieren.“
„Speziell in Unternehmen lässt sich durch unsere Lösung damit schnell der gesamte interne E-Mail-Verkehr ohne großen Aufwand verschlüsseln.“
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