Der Trend zur Plattformökonomie ist ungebrochen

Beispiel Sport Scheck

von - 21.06.2019
Im Ranking der Top-100-Shops des Kölner EHI Retail Institutes wird Sport Scheck auf eine Online-Umsatzgröße von 84,4 Millionen Euro taxiert. Für Marktplatzhändler würde das ein eher beschränktes Poten­zial bedeuten. Das mutmaßt auch Jan Griesel, CEO des auf Online-Marktplätze spezialisierten E-Commerce-Dienstleisters Plenty­markets.
Tim Buchholz
Principal Platform Business Otto
www.otto.de
Foto: Otto
„Beim Thema Plattform geht es um mehr als nur um ein großes Angebot.“
Über 40 Marktplätze hat das ­Unternehmen in seine Verkaufs-Software integriert – Sport Scheck gehört nicht ­dazu. „Damit wir einen Marktplatz anbinden, muss dafür zuerst eine entsprechende Nachfrage aufseiten unserer Händler existieren“, erklärt Griesel.
Das mangelnde Händlerinteresse könne aber auch daran liegen, dass Sport Scheck ähnlich wie ­andere Shops der Otto-Gruppe auf eine exklusive Marktplatzstrategie setze und für bestimmte Sortimentsbereiche jeweils nur sorgfältig ausgewählte Drittanbieter zulasse. Ein Vorteil der Plattformstrategie von Sport Scheck ist, dass sich das Unternehmen nicht auf das Thema Marktplatz beschränkt.
Der Sport-Shop versteht sich heute auch als Serviceplattform und ­ermöglicht es seinen Kunden unter anderem, über die 2018 übernommene Sport­erlebnisplattform Fitfox in mehr als 700 Partnerstudios zu trainieren oder an einer Laufserie mit deutschlandweit 17 Stationen teilzunehmen.
Auch in die stationären Geschäfte von Sport Scheck hat das Plattformdenken mittlerweile Einzug gehalten, wie Ende 2018 ein erster Pop-up-Store von BMW Motorrad in einer Filiale in München zeigte. Jenseits purer Umsatzzahlen hat die Plattformstrategie des Unternehmens damit den positiven Effekt, dass der Händler seine Kundenbeziehungen in den Mittelpunkt stellt und weiter stärkt.
Verwandte Themen