Personalisieren auf Teufel komm raus

Werbetreibende tasten sich heran

Nützliche Services für den Kunden
Curated-Shopping-Angebote: Sie hab eine hohe Relevanz für die Kunden.
(Quelle: ECC Köln: Service-Evolution im Handel -  aus Erlebnis wird Convenience, n = 502 )
Ein weiterer wichtiger Baustein zur superpersonalisierten Online-Welt ist Dynamic Creative Optimization (DCO). Mit DCO wird die Möglichkeit bezeichnet, eine Personalisierung innerhalb der Ads vorzunehmen und Texte, Bilder, Preise, Logos, Styling, Animation und Call to Action anzupassen. Solche dynamischen Ads können zudem mit Echtzeit-Feeds verknüpft werden, um aktuelle Daten zu integrieren - wie Wetter, Sportergebnisse oder Aktienkurse. „Darüber hinaus ist es möglich, Anzeigen nach lokalem Geschmack zu personalisieren“, erklärt Sebastian Hupf, Director DACH bei der Werbeplattform Sizmek. Theoretisch ist technisch also vieles realisierbar. Im Alltag tasten sich die Werbungtreibenden erst an diese neue Welt heran. Die Personalisierung von Videowerbung habe beispielsweise gerade erst begonnen, berichtet Nicolas Poppitz, Managing Director beim Videowerbung-Anbieter Teads.
Für Rewe hat Teads kürzlich eine Videokampagne umgesetzt, die sich an regionalen Gegebenheiten orientierte. Am Ende des Werbevideos wurde dem User - je nach Postleitzahl - ein individueller Abspann gezeigt mit dem Hinweis auf einen Landwirt in seiner Region. Über einen Call-to-Action-Button konnte man Informationen zu den Kooperationen von Rewe mit den Bauern in der Nähe erhalten und an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Prioritäten in den Unternehmen
Targeting und Personalisierung: Diese beiden Themen stehen auf der To-do-Liste vieler Unternehmen weit oben.
(Quelle: Econsultancy, Adobe Systems, weltweit, n = 4123 )
Die Tage der breit gestreuten Video-Clips sind - zumindest online - gezählt, prophezeit Poppitz. Die Zukunft gehöre den „Self-Assembled Ads“. In diesem Fall wird das Video in seine Einzelteile zerlegt und datenabhängig für jeden User in Millisekunden zu einem individuellen Clip zusammengesetzt. Bei der Werbung für ein neues Smartphone könnten damit einem User, der sich für Gaming interessiert, vornehmlich Spiele-Features gezeigt werden.
Da für diese Entwicklung eine immer größer werdende Menge von Daten analysiert werden muss, spielt Künstliche Intelligenz zunehmend eine wichtige Rolle. „Eine Künstliche Intelligenz kann in Echtzeit die optimale Platzierung und das bestmögliche Werbemittel für jeden Nutzer berechnen“, weiß Kevin Wasmund, Head of Business Intelligence bei Tectumedia. „Besonders interessant wird es dann, wenn die KI selbstständig A/B-Tests durchführt und diese Ergebnisse anwendet.“
Die Welt des Online-Marketings und des E-Commerce würde sich dann noch einmal etwas schneller drehen.
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