Otto fordert Amazon heraus

Logistik bei Otto

von - 15.01.2019
Innovationen AR-App
Augmented-Reality-App: Kunden können Möbel aus dem Otto-Sortiment virtuell in ihre Räume stellen.
Auch in der Logistik wird Gas gegeben: Im September 2017 verlängerte Otto für 12.000 Artikel aus den Bereichen Multimedia und Haushaltselektronik seine Cut-off-Zeiten für die 24-Stunden-Lieferung von 13 Uhr auf 20 Uhr. Zudem entfällt seither der Aufpreis von 9,95 Euro für die 24-Stunden-Lieferung. Damit ist Otto sogar schneller als Erzfeind Amazon, bei dem schon um 18.30 Uhr die Deadline ist - allerdings für ein erheblich größeres Sortiment.
Bis 2020 will Otto den Next-Day-Delivery-Service auch auf Möbel ausrollen. Damit künftig keiner mehr sechs bis acht Wochen auf seine Couch warten muss, wird in der Metropolregion Nürnberg ein riesiges Lager gebaut. Mit Datenprognosen soll im Voraus erkannt werden, wie viele Kunden was wann kaufen, damit diese Ware dann in Nürnberg eingelagert wird. Next-Day-Delivery für alle Möbel werde aber auch in Zukunft unrealistisch sein, betont Otto.
Alles in allem ist Marc Opelt zuversichtlich: „Wir wachsen in bestehenden Modellen mit bestehenden Prozessen, die sich ständig verändern, mit noch stark händlerorientierten Technologien mit 8,5 bis 10 Prozent. Aus der Per­spektive sagen wir: Das ist schon ganz beachtlich.“
Eine tiefe Transformation wie bei Otto fordert natürlich auch Opfer. Das prominenteste: der Hauptkatalog, der am 4. Dezember mit der Ausgabe Frühjahr/Sommer 2019 zum letzten Mal erschienen ist. Bestellen kann man den finalen „Dicken“ unter www.otto.de/order/catalogs. Komplett von Print verabschiedet sich Otto aber nicht. „Schlanke Spezialformate“ gibt es weiterhin.
Verwandte Themen