Mehr Freiheit und Flexibilität

E-Commerce und das Headless-Prinzip

Headless-Prinzip
Foto: Matthias Vlemeier
Mit einem API-basierten Ansatz können Online-Händler eine überzeugende Customer Experience schaffen. Das Headless-Prinzip etwa bietet große Freiheiten für die Gestaltung des Frontends. Weitere Freiheit für das Marketing-Team bietet ein zusätzliches Exerience-Tool.
Online-Kunden stellen immer höhere Ansprüche an die Customer Experience, im B2C wie im B2B. Produkt- und Servicequalität müssen stimmen, der Einkaufsprozess soll sich reibungslos gestalten. Deshalb möchten Marketingteams gern neue Kanäle integrieren und verschiedensten Content - Text-, Bild-, Video- oder Audio-Inhalte - einbinden. Zudem ist es ihnen wichtig, die Kundeninteraktionen über alle Touchpoints hinweg erfassen und einheitlich auswerten zu können. Das zu erfüllen ist nicht einfach. Denn mit einer herkömm­lichen E-Commerce-Umgebung sind Änderungen am Web­shop und weiteren Kanälen oft mit viel Aufwand verbunden.
Eine „Headless“-Architektur kann die nötige Flexibilität schaffen. Das Frontend - das hochpersonalisierte Erscheinungsbild für den Kunden - ist dabei von den Backend-Systemen, die die Funktionalität zur Verfügung stellen, getrennt. Der Datenaustausch erfolgt über APIs. Die verschiedenen Frontends sind nicht ans Backend, sondern an die Schnitt­stellen angebunden und lassen sich unabhängig gestalten. Zugleich greifen alle Kanäle einheitlich auf die Commerce-Funktionalitäten und -Systeme zu: Produktinformationen, Content, Warenkorb, Zahlarten, Kundeninformationen und so weiter.
Verglichen mit einer herkömmlichen Shop-Architektur erscheint ein Headless-Commerce-System auf den ersten Blick kostspielig. Eine vollständige Gegenüberstellung beinhaltet neben den Kosten für die Software-Lösung jedoch auch den Aufwand, um Neuerungen umzusetzen, sowie den Return on Investment. Bei einem Headless-System lassen sich Änderungen am Back- und Frontend deutlich einfacher und schneller realisieren. Außerdem erzielen Händler, die ihren Kunden durchgängig relevante Informationen und ein angenehmes Einkaufserlebnis bieten, höhere Umsätze. Bei einem sehr spezialisierten B2B-Unternehmen mit einem stabilen Kundenstamm und nur zwei, drei Wettbewerbern lohnt sich die Umstellung auf Headless-Commerce eher nicht. Für B2C- und B2B-Händler in einem wettbewerbsstarken Umfeld hingegen zahlt sich die Investition bereits nach kurzer Zeit aus.

Selbstständigkeit und Flexibilität

Ein reiner Headless-Ansatz kann jedoch schnell einen Bottleneck verursachen, da sich Marketer mit jeder Änderung an die IT-Abteilung wenden. Stattdessen sollten Marketer in der Lage sein, das Frontend der Website und anderer Kanäle selbst zu kreieren sowie beliebigen Content einzubinden. Die IT-Abteilung sollte nur bei tiefer gehenden Modifikationen der Software-Architektur involviert werden müssen. Darum empfiehlt es sich, dem Marketingteam eine Software-Lösung an die Hand zu geben.
Wenn Unternehmen ein Headless-System in Verbindung mit einem Headless-Experience-Tool einführen, verändern sich nicht nur die IT-Strukturen, sondern auch die Rollen der Mitarbeiter. IT und Marketing können sich beide besser auf ihre Kerntätigkeiten fokussieren. Damit dieser Wandel gelingt, kommt es auf das richtige Change-Management an, das Mitarbeiter aus allen relevanten Bereichen einbezieht.
Headless-Commerce gewährt größtmögliche Freiheit bei der Frontend-Gestaltung der verschiedenen Verkaufskanäle. Steht außerdem dem Marketingteam ein Experience-Tool zur Verfügung, gewinnt es den nötigen Freiraum, um eigenständig zu agieren. Da eine Headless-Plattform sämtliche Daten in einem einzigen, zentralen Backend konsolidiert, erhalten Unternehmen einen 360-Grad-Blick auf ihre Kunden - Grundvoraussetzung für kanalübergreifenden Handel. So können Online-Shops in hoher Geschwindigkeit begeisternde Einkaufserlebnisse schaffen und ihre Marketing- und
Sales-Strategie entsprechend ausrichten.
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