Das bringt ein ERP der nächsten Generation
Automatisierung macht rentabel
von Daniela Zimmer - 08.04.2019
Der Marktplatzexperte, E-Commerce-Berater und Händler Michael Atug hat sich für die ERP-Lösung von Plentymarkets entschieden. Mit seinem Online-Shop Mymaw.de verkauft er unter anderem Werkzeuge im Web und nutzt dabei auch Marktplätze wie Amazon oder Ebay. Sein Hauptziel: alle relevanten E-Commerce-Prozesse weitgehend zu automatisieren.
„Automatisierung sorgt dafür, dass ich überhaupt noch Geld verdiene“, berichtet er. Wenn beispielsweise ein Kunde über Ebay bei Mymaw-Werkzeuge einen Hammer bestellt, wandert der Auftrag ins ERP-System - mit dem Status „unbezahlt“. Hat der Kunde seine Rechnung beglichen, werden alle Aufträge eines Tages automatisch gesammelt als Pickliste exportiert. Gleichzeitig werden ohne weiteres Zutun Versandetiketten und Rechnungen gedruckt. Anschließend sendet das System - ebenfalls vollautomatisch - eine E-Mail mit der Bestellbestätigung an die Kunden.
Sorgfalt bei der Auswahl
Welche ERP-Lösung die beste ist, muss jeder Interessent für sich selbst herausfinden, indem er die Anforderungen genau definiert. „Wer letzten Endes nur einen Connector für Marktplätze braucht, wird sich ärgern, wenn er die eierlegende Wollmilchsau gekauft hat“, sagt Berater Martin Himmel. Entsprechend wichtig ist es, ein Briefing zu erstellen, das sämtliche Komplexitätstreiber beinhaltet, Prozesse darstellt und illustriert, was in welchen Systemen wann passiert.
Vor der Anschaffung einer ERP-Lösung sollten sich Unternehmen über noch etwas im Klaren sein: Wer sich einmal für ein bestimmtes Produkt entscheidet, wechselt in der Regel nicht mehr so schnell. Denn ein Umstieg ist nicht einfach. „Die Gefahr, dass da etwas schiefgeht, ist groß“, warnt Händler Michael Atug.
Vor der Implementierung selbst sollten sich die Händler ausreichend Zeit nehmen, um zu überlegen, welche Ziele man mit dem neuen System überhaupt erreichen will, empfiehlt Berater Himmel. Und Händler Atug plädiert aus eigener Erfahrung dafür, schon vorab die für sich passenden Datenstrukturen zu entwickeln. „Wer das nicht mit Köpfchen macht, wird später frickeln und sich mit Schnittstellen und Workarounds behelfen müssen“, betont er. Auch sollte man sich frühzeitig klarmachen, wie man mit dem System mitwachsen will. Das betrifft auch die Kosten. „Händler, die mit 100 oder 1000 Transaktionen pro Monat anfangen und dann auf 100.000 Transaktionen wachsen, werden sich ärgern, wenn sie beispielsweise 15 Cent pro Auftrag vereinbart haben und dann monatlich 15.000 Euro an den ERP-Anbieter überweisen“, so Atug.