Der passende 3D-Drucker für Ihr Unternehmen

Geräte bis 1.000 Euro

von - 23.07.2018
Creality CR-10s
CR-10S von Creality: Der 3D-Drucker bietet viel Leistung für wenig Geld.
(Quelle: Creality)
Unternehmen, die zunächst nicht so viel in einen 3D-Drucker investieren wollen, haben die Wahl zwischen verschiedenen Modellen, die bereits für weniger als 1.000 Euro oder für wenig mehr erhältlich sind. Manche dieser Produkte sind allerdings nur als Bausatz erhältlich. Das mag auf den ersten Blick erschrecken, moderne Bausätze für 3D-Drucker sind aber in der Regel vormontiert und erfordern relativ wenig Aufwand, um sie vor Ort zusammenzubauen und in Betrieb zu nehmen.
Creality CR-10S: Der 3D-Drucker CR-10S von Creality ist der Nachfolger des beliebten CR-10. Wie schon den Vorgänger bieten den CR-10S mehrere Hersteller unter ihren Marken an. Dahinter versteckt sich aber immer das gleiche Modell von Creality. Der CR-10S wird als Bausatz ausgeliefert. Das bedeutet, dass interessierte Unternehmen das Gerät erst zusammenbauen müssen, bevor sie es einsetzen können. Die wichtigsten Teile sind jedoch vormontiert, sodass die Montage auch von Einsteigern normalerweise in ein bis zwei Stunden erledigt werden kann.
Im Vergleich zum Vorgängermodell CR-10 hat sich der Druckbereich nicht geändert. Er ist mit 300 x 300 x 400 Millimetern bereits relativ groß. Neu ist hingegen die zweite Z-Spindel. Damit sollen bessere Ergebnisse beim Druck in Richtung Z-Achse erzielt werden. Überarbeitet wurde außerdem die Druckauflage, die den Druckvorgang jetzt auch vo­rübergehend pausieren kann. Und ein Filamentsensor überwacht nun, ob immer noch Druckmaterial nachgeschoben wird. Ist das nicht der Fall, sorgt der Sensor dafür, dass der aktuelle Druck angehalten und erst nach Ersetzen der Filamentrolle erneut gestartet wird.
Der CR-10S ist zu einem Preis von unter 500 Euro erhältlich. Mit im Paket sind nicht nur die essenziellen Teile, um den 3D-Drucker zusammenzubauen, sondern auch wichtige Ersatzteile. Das Vorgängermodell CR-10 ist ebenfalls weiter verfügbar und kostet weniger als 400 Euro.
CraftUnique CraftBot Plus: CraftUnique ist ein europäischer 3D-Drucker-Hersteller mit Sitz in Budapest. Kernprodukt ist der CraftBot, der bereits seit mehreren Jahren auf dem Markt ist und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt wurde. 2016 wurde er von der Vermittlungsplattform für 3D-Druck-Dienste 3D Hubs als „der beste 3D-Drucker im Budget-Segment“ ausgezeichnet. Den Nachfolger CraftBot Plus stuft der Hersteller als weiter verbessertes Einstiegsmodell ein, das für etwas mehr als 1.000 Euro erhältlich ist.
Anders als die CR-10-Drucker von Creality wird der CraftBot Plus bereits fertig montiert ausgeliefert. Für das in mehreren Farben erhältliche Gehäuse verwendet der Hersteller Metall. Der maximale Druckbereich beträgt 250 x 200 x 200 Millimeter. Die Druckplatte lässt sich beheizen, sodass auch ABS und PLA als Materialien verwendet werden können. Größere Objekte können sich jedoch laut Berichten von Anwendern krümmen, wenn ABS verwendet wird. Das liegt daran, dass der Druckraum zwar an den Seiten geschlossen, oben und vorn aber offen ist. Deswegen lassen sich beim Drucken nur schwer konstante Temperaturen halten.
Alternativ bietet CraftUnique den erst in diesem Jahr auf den Markt gebrachten CraftBot 3 mit WLAN-Unterstützung an. Er soll nicht nur deutlich leiser drucken, sondern mit seinem neuen „Filament Monitoring System“ auch weniger Verschleiß beim Drucken verursachen. Die Kosten für das neue Modell liegen dafür bei über 2.000 Euro.
Die wichtigsten Druckmaterialien für 3D-Drucker
Je nach 3D-Drucker können unterschiedliche Druckmaterialien verwendet werden. Als grobe Faustregel gilt: Je teurer das Gerät, desto mehr Materialien unterstützt es.
ABS: Acrylnitril-Butadien-Styrol ist ein synthetisches Polymer, das zur Gruppe der Thermoplaste zählt. ABS gehört wegen seiner hohen Festigkeit zu den am weitesten verbreiteten Kunststoffen auf der Welt. Außerdem ist ABS widerstandsfähig gegen Fette, Öle und hohe Temperaturen. Beim Druck mit ABS entsteht ein leicht unangenehmer Geruch.
HIPS: High Impact Polystyrene ist ein thermoplastisches Polymer mit ähnlichen Eigenschaften wie ABS. Das Material ist aber deutlich schlagfester. HIPS wird häufig als Support-Filament eingesetzt, um die Stabilität zu erhöhen oder um Hohlräume zu erzeugen. Beim Drucken können allerdings schädliche Dämpfe entstehen, die Augen- und Atemwegsbeschwerden hervorrufen können.
PC: Polycarbonate sind thermoplastische Kunststoffe. Sie gehören zu den wesentlichen Rohstoffen, die bei der Produktion von CDs, DVDs und Blu-Rays verwendet werden.
Auch bei Temperaturen von mehr als 100 Grad Celsius bleibt PC formbeständig. Außerdem ist das Material äußerst schlagfest, sodass es beispielsweise auch für Sicherheitsglas verwendet wird.
PET und PETG: PET (Polyethylenterephthalat) kennen die meisten als wichtigstes Material der verbreiteten PET-Flaschen. PETG ist mit Glykol behandeltes PET, das besonders transparent und zähflüssig ist. Damit lassen sich nicht nur durchscheinende Objekte drucken, diese sind auch witterungsbeständig und eignen sich deswegen auch für einen späteren Einsatz im Freien.
PLA: Polylactide ist ein synthetisches Polymer, das zu den Polyestern gehört. Es wird unter anderem aus Maisstärke hergestellt, sodass bei seiner Verarbeitung im 3D-Druck ein eher süßlicher Geruch entsteht, der meist als angenehm empfunden wird. PLA besitzt eine hohe Steifigkeit, ist schwer entflammbar und weist  eine hohe UV-Beständigkeit auf.
TPE: Einen Sonderfall stellen thermoplastische Elastomere (TPE) dar. Sie können sich unter Zug oder Druck elastisch ver­formen. Dieses Material wird für Objekte verwendet, die nach ihrer Herstellung nicht formfest, sondern zumindest in Maßen beweglich sein sollen. Ein Beispiel dafür sind indivduell an­passbare Sportschuhe aus dem 3D-Drucker wie der Futurecraft 4D von Adidas.
Weitere Materialien sind spezielle Filamente wie CopperFill oder WoodFill, die anderen Materialien ähneln und eingesetzt werden, wenn zum Beispiel ein hergestelltes Objekt wie aus Kupfer beziehungsweise Holz wirken soll.
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