High-Tech-Drohnen im kommerziellen Einsatz
Drohnen im Profi-Einsatz
von Konstantin Pfliegl - 26.02.2020
Bahn-Drohne: DB Digital Ventures ist beim Start-up Skyports eingestiegen, um die Vernetzung von Schiene, Lieferdrohnen und Flugtaxis zu testen.
(Quelle: Deutsche Bahn)
Die meisten professionell eingesetzten Drohnen kommen nach Angaben des Verbands unbemannte Luftfahrt derzeit für die Vermessung zum Einsatz. Und das aus einem einfachen Grund: Der Markt für Vermessungen ermöglicht nur sehr niedrige Gewinnmargen. Drohnen helfen hier, Zeit zu sparen und die Produktivität zu steigern. „In der Vermessung sind Drohnen jetzt schon nicht mehr wegzudenken, da sie binnen kurzer Zeit viele Daten mit einer hohen Genauigkeit aufnehmen können“, resümiert Samuel Flick von Microdrones.
Von einem flächendeckenden Einsatz in der Geodäsie möchte Robert Schmidkonz allerdings noch nicht sprechen. Die Vermessung mittels Verfahren wie Fotogrammetrie und Laserscanning sei allenfalls erst teilweise etabliert. „Ursächlich hierfür sind sicherlich die derzeit noch recht hohen Investitionen und die akkubedingt kurzen Flugzeiten.“ Die Akkulaufzeit ist seiner Erfahrung nach allgemein noch ein großes Thema im Drohnenmarkt und stelle sich besonders außerhalb von „nur Foto- oder Videodrohnen“ als problematisch dar. Als Beispiel nennt Schmidkonz den Drohneneinsatz bei Rettungskräften: „Eine maximal mögliche Flugzeit von ein paar Minuten ist für eine Feuerwehr im Einsatz nur schwer akzeptabel.“ Doch es gebe bereits kompakte Lösungen mit bis zu einer Stunde Flugzeit, um Rettungseinsätze mit Wärmebildkamera, Bioradarsensor oder Gasmessgerät effizient unterstützen zu können.
Bei Feuerwehren reicht der Einsatz von Drohnen von der Erkundung und Beobachtung über die Dokumentation bis hin zur Personensuche und Gefahrstoffmessung. Der große Vorteil liegt darin, dass Drohnen in Bereiche vordringen können, die für Menschen zu gefährlich oder unzugänglich sind. Welchen Nutzen eine Feuerwehr-Drohne bei der Erkundung haben kann, zeigte der Großbrand eines Galvanikbetriebs im nordrhein-westfälischen Warstein. Wie die Fachzeitschrift „Feuerwehr-Magazin“ berichtet, forderte die örtliche Feuerwehr Unterstützung von der Feuerwehr Werl an, die über eine Drohne verfügt. Es wurde eine Hallenwand geöffnet, damit die Drohne ins Innere fliegen konnte. Ein Statiker konnte anhand der Aufnahmen des Fluggeräts den Zustand der Stahlträger prüfen und so die Einsturzgefahr der Halle einschätzen.
Neben den beschriebenen Beispielen leisten Drohnen in etlichen weiteren Bereichen gute Dienste. „In vielen Industrien können Drohnen für Unternehmen zahlreiche Aufgaben und Prozesse in kürzerer Zeit, mit höherer Präzision und geringeren Kosten erledigen als es bisher möglich war“, konstatiert Cecilia Natalia Hage, PR & Communications Lead beim Drohnenanbieter Parrot.