Drohnen erobern neue Geschäftsfelder
Drohnen verwalten Lager
von Thomas Hafen - 24.08.2018
inventAIRy von doks. innovation: Mit dieser Drohne lässt sich ein Lagerbestand aus der Luft erfassen und verwalten.
(Quelle: doks. innovation)
Eine ähnliche Lösung entwickelt die französische Harris Group mit Eyesee. Die kleine quadratische Drohne liest mit einem handelsüblichen Barcode-Scanner Etiketten auf Waren und Paletten ab. Befinden sich mehrere Labels auf einem Produkt, identifiziert die Drohne das für die Lagerverwaltung entscheidende. Über eine App werden die Daten an Warenwirtschafts- oder ERP-Systeme übergeben. Laut Hersteller reduzieren sich so Personaleinsatz und Zeitaufwand für die Lagerverwaltung um rund 80 Prozent.
Intelligente Auswertung
Noch werden die von Drohnen erfassten Informationen vorwiegend manuell ausgewertet. Das soll sich in naher Zukunft ändern. „Wir erwarten eine voranschreitende Automatisierung und intelligentere Analyse der Drohnen-Luftdaten“, sagt Martin Brandenburg von DJI EMEA. In einer strategischen Partnerschaft mit Microsoft will der Hersteller Drohnen und KI zusammenbringen. Ein SDK für Windows ermöglicht es Programmierern, Flugsteuerung und Datenübertragungsfunktionen der DJI-Drohnen für Industrie-Anwendungen anzupassen. Auch Komponenten von Drittanbietern wie Multispektralkameras, Sprühvorrichtungen oder Greifarme werden sich per Software integrieren und steuern lassen.
Luftbilder und Videodaten sollen sich über die Microsoft-Cloud Azure mit Hilfe von maschinellem Lernen schneller und besser analysieren lassen. „Die Algorithmen können hier sehr schnell für komplexe Inspektionsaufgaben erlernt werden“, sagt Brandenburg. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage für solche Lösungen stark zunehmen wird.“
Auch doks. innovation setzt bereits auf KI. Für Freiflächen wie Leergutstellplätze oder Baumateriallager hat das Start-up die Lösung summAIRy entwickelt. „Hier kommen Verfahren wie maschinelles Lernen zur intelligenten Erkennung von Objekten zum Einsatz, weil wir ohne identifizierende Labels wie Barcodes oder RFID-Tags auskommen müssen“, so CEO Federmann.
Grafikkartenhersteller Nvidia bietet für solche Zwecke die Module Jetson TX1 und TX2 samt Entwickler-Kits an. Mit den nur kreditkartengroßen Boards können Unternehmen KI und Deep Learning in Drohnen integrieren. TX1 verfügt über einen Maxwell-Grafikprozessor mit je 256 CUDA-Kernen (Compute Unified Device Architecture), einer Vierkern-ARM-CPU, 4 GByte Arbeits- und 16 GByte Datenspeicher. TX2 bietet eine GPU der Pascal-Generation mit ebenfalls 256 CUDA-Kernen, einem zusätzlichen Dualcore-Prozessor der Denver-Architektur sowie doppelt so viel Arbeits- und Datenspeicher.