Smart automatisieren mit IoT, KI und Robotik
Erschwingliche Robotik
von Anna KobylinskaFilipe Pereira Martins - 21.08.2017
Der Weg von der Wahrnehmung der physischen Umgebung zur Kognition führt über maschinelles Lernen. Der Mittelstand benötigt leichtgewichtige Industrieroboter, die mit Ungewissheiten umgehen können und sich auch unter unerwarteten Umständen korrekt verhalten.
Die kleinsten Industrieroboter sind inzwischen bereits zu Preisen von weniger als 10.000 Euro verfügbar; die meistverkauften Anlagen bewegen sich im Bereich zwischen 25.000 und 40.000 Euro.
Unternehmen, denen mindestens 100.000 Euro locker sitzen, können damit eine ganze Roboterzelle ausstatten – diese beinhaltet Technik für die Zu- und Abführung von Teilen, erweiterte Kommunikationsmittel sowie zusätzliche Peripheriegeräte.
Smarte Fertigung
Innovative Software ermöglicht die intuitive Programmierung der Robotersysteme durch die Mitarbeiter in der Fertigung – ohne die Notwendigkeit, einen Systemintegrator zu bemühen.
Mitarbeiter können einem Roboter ganze Arbeitsabläufe vorführen, indem sie ihn manuell durch die einzelnen Bewegungen leiten; die eingebaute Sensorik des Geräts erlaubt es ihm, die Vorgänge zu erfassen und eigenständig zu wiederholen.
Wo CAD-Daten (Computer-aided Design) nicht vorliegen, kann das System die Objektgeometrie von einer physischen Vorlage einscannen, um sie anschließend zu replizieren. Der Mitarbeiter kann bei Bedarf einzelne Parameter des Vorgangs mit Hilfe einer grafischen Benutzerschnittstelle anpassen.
Eine robuste, sensorüberwachte Programmausführung sorgt dafür, dass sich Fehler schnell identifizieren und ebenfalls intuitiv beheben lassen. Im Idealfall liefert der Roboter selbst brauchbare Lösungsvorschläge, die der Mitarbeiter nur noch bestätigen muss.
Im Lauf der Zeit lernt das Robotersystem anhand konkreter, bereits gelöster Aufgabenstellungen neue Fähigkeiten hinzu, die sein grundlegendes Know-how erweitern. Bisherige Erfahrungswerte erlauben es dem Robotersystem, sich mit neuen Problemen auseinanderzusetzen. Neue Fertigkeiten eines einzelnen Geräts lassen sich zudem auf andere Roboter übertragen, um die Produktionskapazitäten reibungslos zu skalieren.
Ein Beispiel für eine derartige smarte Automatisierung liefert KUKA mit SmartProduction, einem System, das digitalisierte Roboterzellen und ganze Produktionslinien vernetzt. In diese offene Plattform lassen sich Komponentenhersteller, Systemintegratoren und Maschinenbetreiber hinzuschalten, die ihre Mehrwertdienste als Microservices und Applikationen wie etwa cloudbasierte Big-Data-Analyse-Anwendungen bereitstellen.