Individualisierung in der Fertigung ist die Zukunft
ARENA2036
von Anna KobylinskaFilipe Pereira Martins - 29.10.2018
Forschungscampus ARENA2036: Hier „fahren“ Karosserien dank autonomer Logistikeinheiten wie dieser eigenständig zu ihren Produktionsstationen.
(Quelle: Fraunhofer/Marcus Frenken)
Auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern wurde auf dem Campus der Universität im Landkreis Vaihingen eine anpassungsfähige, hochflexible Produktionsstätte errichtet, die Massenproduktion und Individualisierung unter einen Hut bringt. Zu diesem Zweck haben die Universität Stuttgart und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA Organisationen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie eine Reihe von Industriepartnern wie Daimler, Siemens, Bosch und KUKA an Bord geholt.
Die Fabrikproduktion der Zukunft werde nicht mehr homogen und linear ablaufen, ist sich Thomas Dietz, Projektleiter von ARENA2036 und Geschäftsfeldleiter Automotive am Fraunhofer IPA, sicher. Vielfalt und Differenzierung würden großgeschrieben.
Vor allem der Wunsch nach einer höheren Individualisierung der Produktion nimmt seiner Ansicht nach stark zu. Als Beispiel für die Differenzierung in der Automobilbranche nennt Dietz den Antrieb. „Ein Automodell wird in Zukunft verschiedene Varianten haben: Wasserstoff-, Elektro-, Benzin- oder Erdgasantrieb.“ Die Materialien umfassen neue Kunststoffverbindungen, Naturfasern und Kohlenstoff. „Seit Längerem sehen wir immer mehr Nischenmodelle und individuelle Differenzierung.“
In der Fabrik der Zukunft gehe jedes Produkt seinen eigenen Weg und steuere nur jene Produktionsstationen an, die für seine individuelle Konfiguration geeignet seien, prognostiziert Thomas Dietz.
Fazit
Der Trend zur Individualisierung liefert der Industrie neue Impulse zur Modernisierung der gesamten Fertigung. Die Kunst besteht jedoch darin, einen hohen Grad an Produktdifferenzierung zu erzielen, ohne dabei auf die Skaleneffekte der Massenproduktion verzichten zu müssen.
Die digitale Fabrik, Industrie 4.0, verspricht hier Abhilfe. Die ersten Resultate der Projekte aus der Praxis sind ermutigend.