Digitale Transformation in der HR
Arbeit mit den Führungskräften
von Susann Klossek - 14.09.2017
Voraussetzung dafür ist eine Unternehmenskultur, die auf ethisch-moralischen Werten aufbaut und integres Verhalten fördert. Eine solche sei aber keinesfalls schon überall vorhanden, sagt Eva Häuselmann von Despite. „Wir müssen mit den Führungskräften arbeiten und diese schulen. Der Fisch stinkt bekanntlich ja vom Kopf her.“ Auch Chefs handeln mitunter unmoralisch, sind keine Vorbilder und schaden dem Unternehmen, indem sie den Nährboden für Verstöße gegen gesetzliche und soziale Regeln bereiten.
Die Führungsebene muss einerseits an sich selbst arbeiten, andererseits aber auch den Mitarbeitern erlauben, die Hand zu heben und gegen den Chef zu sprechen, kritisch zu sein und auch mal Nein zu sagen.
Wenn eine Firmenkultur funktioniert, gibt es im Unternehmen Möglichkeiten, um Interessenkonflikte und Probleme anzusprechen und zu lösen. Diese reichen von regelmäßigen Teamsitzungen bis zu einer Compliance-, Integrity- oder Whistleblower-Hotline. Die Recruiting-Prozesse werden also insgesamt strenger, genauer und komplexer. Darauf müssen sich Unternehmen und auch potenzielle Kandidaten einstellen.
Am Ende noch ein Rat eines anonym bleiben wollenden Fachkräftebeschaffers: Er rekrutiert seit zwei Jahren Mitarbeiter primär über Connections auf Messen, Empfehlungen aus dem Umkreis und in ungezwungenem Rahmen, etwa beim Essen: „Seitdem sind die Rekrutierungserfolge stark gestiegen.“