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Arbeitsplatz 4.0 - Die Digitalisierung schreitet voran

von - 04.10.2018
Arbeitsplatz der Zukunft
Foto: sdecoret / shutterstock.com
Die Hälfte der Unternehmen investiert in die Digitalisierung der Arbeitsplätze. Ein Drittel jedoch hat deutlichen Nachholbedarf bei der digitalen Transformation.
Papierberge wandern in die Cloud, die digitale Signatur ersetzt das Fax und Video-Meetings ermöglichen persönliche Gespräche trotz räumlicher Distanz. Die Arbeit in Teams gewinnt an Bedeutung, sowohl intern als auch über die Unternehmensgrenzen hinaus. Chats, Unternehmens-Wikis oder das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten sollen zum Standard in den Büros werden. Doch wie weit sind die Unternehmen in Deutschland bei der Digitalisierung?
Sicherheit wird noch wichtiger
Digitaler Arbeitsplatz: Vor allem bei mobilen Geräten ist ein erweitertes Sicherheitskonzept erforderlich.
(Quelle: Crisp Research )
Der Branchenverband Bitkom hat dazu über 1.000 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern befragt. Zwei von drei Unternehmen (67 Prozent) gaben an, in Sachen Digital Office up to date zu sein, jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) hat noch Nachholbedarf.
Basis für den digitalen Arbeitsplatz ist allerdings eine angemessene technische Ausstattung. Laut einer Studie von Crisp Research sind die Unternehmen in Deutschland auch bereit, zu investieren. Die Hälfte (50 Prozent) der Befragten hat dafür bereits ihre ITK-Budgets erhöht und will in Zukunft die Ausgaben weiter steigern. Dabei gehört das Smartphone schon heute bei 71 Prozent der Unternehmen zum Standard und wird zukünftig mit 78 Prozent das Endgerät der Wahl sein. Und während heute Notebooks und PCs in der Gunst der Unternehmen noch etwa gleichauf liegen, wird das Notebook für
72 Prozent dank seiner Mobilität langfristig an Bedeutung gewinnen, 50 Prozent der Befragten sind sogar der Meinung, dass der PC in Zukunft durch mobile Endgeräte wie Notebooks oder Tablets ersetzt wird.
Unternehmen mit Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Quelle: Bitkom
Auch neue Gerätetypen sollen in den Unternehmen künftig häufiger eingesetzt werden. Augmented- oder Mixed-Reality-Brillen nutzen heute 6 Prozent der Unternehmen, dieser Anteil soll auf 13 Prozent ansteigen. Digitale Whiteboards oder Flipcharts sollen sich von 11 auf 16 Prozent steigern; und der Anteil von Unternehmen, die Video-Walls in ihren Büros nutzen, soll von 9 auf 14 Prozent anwachsen.
Erstaunlich ist indes, dass das gute alte Tischtelefon auch in Zukunft noch auf vielen Schreibtischen stehen wird – und offenbar nicht, wie so viele prophezeien, durch Softphones ersetzt wird. 71 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass das Tischtelefon auch künftig noch ein tragendes Element in der Arbeitsplatzausstattung sein wird.

Security nimmt an Bedeutung zu

Fast zwei Drittel der Studienteilnehmer sagten zudem, dass dem Thema Datenschutz im Vergleich zur Nutzerfreundlichkeit der Vorrang eingeräumt wird. Dies ist vor allem der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geschuldet. 64 Prozent der Unternehmen erklärten, die Budgets für Security-Software würden deshalb erhöht.
Die Ausgaben für Unified Endpoint Management und Enterprise Mobility Management werden demnach in den kommenden Jahren deutlich ansteigen. „Die Balance zwischen umfassender Sicherheit und Datenschutz sowie einer gleichzeitig hohen Nutzerfreundlichkeit ist aktuell eine der größten Herausforderungen in der digitalen Transformation“, betont Maximilian Hille. Er ist Studienleiter und Senior Analyst bei Crisp Research. Denn nur wenn die Anwender die digitalen Werkzeuge im Arbeitsalltag nutzen, bringen sie auch den erhofften Mehrwert für das Unternehmen.
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