Was Consent-Management-Plattformen leisten

Consent-Management-Standard

von - 07.03.2019
Gerade für die Werbeindustrie ist es entscheidend, das Einwilligungsmanagement richtig umzusetzen, da die Aufsichtsbehörden für den Datenschutz bei Online-Tracking und Profiling auf eine Einwilligung der betroffenen Personen pochen. Das Interactive Advertising Bureau (IAB) als Branchenvereinigung für Online-Werbung hat das „Transparency & Consent Framework“ veröffentlicht, das Online-Dienste und ihre Partner beim Consent-Management unterstützen soll. Setzt ein Online-Dienst diesen Standard ein, werden Internetnutzer darauf aufmerksam gemacht, dass der jeweilige Dienst nicht nur die personenbezogenen Daten des Nutzers verwenden will, sondern auch deren Verwendung durch Dritte zu Werbezwecken plant.
Consent-Management-Lösungen, die den Standard umsetzen, müssen über die vorgesehenen Dritten als Datenempfänger informieren. Sie speichern die Entscheidungen eines Benutzers bezogen auf diese Dritten und unterstützen die Weitergabe von Informationen nur an zugelassene Dritte.
„Das von uns entwickelte Framework bietet eine Möglichkeit, die Entscheidungen der Benutzer über die Verarbeitung ihrer Daten zu Werbe- und zu anderen Zwecken zu kommunizieren“, erläutert Alice Lincoln, Vice President Data Policy & Governance beim Technologie-Dienstleister MediaMath und Vorsitzende der ersten IAB-Europe-Arbeitsgruppe „Consent“. „Darüber hi­naus bietet das Framework technische Maßnahmen, die dazu beitragen, dass die Nutzerdaten sicher sind.“

Einwilligung in einer App

Es reicht dabei nicht aus, ein Consent-Management für Websites zu haben, auch an Apps muss gedacht werden. „In-App-Werbung gewinnt immer mehr an Bedeutung“, betont Freddy Friedman, CPO von Smaato, einer Real-Time-Advertising- Plattform für mobile Publisher und App-Entwickler. „Der In-App-Bereich macht derzeit 96 Prozent der weltweiten Werbeausgaben auf unserer Plattform aus, weshalb wir stets nach Möglichkeiten suchen, mobile In-App-Publisher, Technologiepartner und Werbetreibende zu unterstützen“, so Freddy Friedman.
Smaato und das Interactive Advertising Bureau (IAB) haben aus diesem Grund eine In-App-Einwilligungslösung entwickelt. Diese Referenzimplementierung soll der gesamten In-App-Werbebranche - von Publishern über Technologie­konzerne bis hin zu Vermarktern - bei der Einhaltung der Regelungen der Europäischen Union zu Datenschutz und Privatsphäre helfen.
Die Integration in das Smaato-SDK ermöglicht Publishern das Einholen der erforderlichen Nutzerzustimmung für die Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe personenbezogener Daten aus dem EU-Raum zu Werbezwecken. Das Open-Source-Framework Smaato GitHub (https://github.com/smaato/GDPR-Transparency-and-Consent-Framework) soll die Publisher dabei unterstützen, Einwilligungen an einer zentralen Stelle innerhalb einer App zu verwalten.
Anforderungen an CPMs
Wer sich nach einer Consent-Management-Plattform umsieht, sollte auf ­folgende Kriterien achten:
  • Transparenz für den Online-Nutzer über die Daten­empfänger/Dritten/Werbepartner, mit denen ein ­Publisher (Website/App) zusammenarbeiten möchte
  • Transparenz für den Online-Nutzer in Bezug auf die ­Zwecke und die Rechtsgrundlage, die ein Dritter nutzen möchte
  • Speicherung der informierten Einwilligung eines Benutzers im Browser des Benutzers und Möglichkeit für den Widerruf
  • Information der Dritten über die erteilten Einwilligungen mit dem genauen Umfang und Zweck
  • Sicherstellen, dass die Einwilligung nur für den zuge­lassenen Dritten und die zugelassenen Zwecke genutzt werden kann
Verwandte Themen