Sicher in die Cloud – aber wie?

Zentrale Infrastruktur am gesicherten Primärstandort

von - 28.12.2015
Der Begriff Cloud-Computing sollte nicht da­rüber hinwegtäuschen, dass die IT nach wie vor einen festen physischen Standort in einem oder mehreren Rechenzentren hat. Ein optimal gesicherter Primärstandort des Cloud-Anbieters liegt in einer risikoarmen, aber gut erschlossenen Zone und ist durch geeignete physische Sicherheitsmaßnahmen vor unbefugten Zugriffen geschützt. Die gleichen Kriterien gelten selbstverständlich auch für den Backup-Standort. Dieser sollte zur Wahrung der Business-Continuity in ausreichender Distanz zum Primärrechenzentrum liegen.
ISO 27001: Das Zertifikat auf der Basis von IT-Grundschutz wird vom BSI vergeben.
ISO 27001: Das Zertifikat auf der Basis von IT-Grundschutz wird vom BSI vergeben.
Die sogenannten Tier-Levels, die Rechenzentrumsanbieter zur Klassifizierung ihrer Service-Leistungen nutzen, geben Aufschluss über die vorhandenen Redundanzen bei der Strom-, Klimatisierungs- und Netzwerkinfrastruktur. Die höchsten Anforderungen an einen Cloud-Service erfüllen derzeit nach Tier IV zertifizierte Standorte. Sie bieten eine Verfügbarkeit von 99,995 Prozent. Viele Anbieter organisieren auf Anfrage die Prüfung der Infrastruktur vor Ort.

Leistungserbringerwahl

Mit Wachstumsraten von über 40 Prozent pro Jahr ist der Cloud-Markt der derzeit dynamischste ICT-Bereich. Neue Dienstleistungen entstehen fast täglich, ebenso neue Anbieter. Es empfiehlt sich daher, Unternehmen und Dienstleistungsmodelle in Bezug auf Service-Leistungen, Zertifizierungen, Rentabilität und Zukunftssicherheit besonders kritisch zu betrachten. Wichtige Hinweise geben die Kundenreferenzen.
Der Cloud-Anbieter sollte dem Kunden die freie Wahl von Support- und Umsetzungspartner überlassen. Denn welche Zusammensetzung für den Einstieg in die Cloud sinnvoll ist, hängt vom jeweiligen Projekt ab. Damit die Vorteile der Cloud – Kosteneinsparungen und Effizienzgewinn – zum Tragen kommen, ist eine Reduktion auf möglichst wenige spezialisierte Leistungserbringer ratsam. Dies vereinfacht auch die Zuordnung der Verantwortlichkeiten – von der Infrastruktur über die Virtualisierung bis hin zum Support der Anwendung.
Erfolgt die Auslagerung in die Cloud zunächst nur für eine begrenzte Funktion oder einen Prozess, so erweist sich dies bei positivem Verlauf oft lediglich als erster Schritt, dem weitere folgen. Es empfiehlt sich deshalb, bereits zu Beginn abzuklären, welche Zukunftsperspektiven der Cloud-Partner bietet. Welche Schnittstellen stehen beispielsweise zur Verfügung und was leistet die Managementkonsole? Ist es verhältnismäßig einfach, Testumgebungen aufzubauen und Anwendungen in die Cloud oder wieder zurück in die eigene Infrastruktur zu verlagern? Sind beim Cloud-Anbieter mehrere Datenstandorte wählbar und bietet er auch Lösungen für hybride Clouds? Es lohnt sich, schon bei der Partnerwahl genau hinzuschauen, welche Plattform zum Einsatz kommt und wie der Partner sie weiterentwickelt.
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