Server, Storage und Netzwerk via Cloud

Kennzeichen von Infrastructure as a Service (IaaS)

von - 09.06.2015
Infrastructure as a Service (IaaS) zählt zu den wichtigsten Segmenten des Cloud-Computing-Markts. Nach Angaben der Marktforschungsfirma Experton Group betrug das Umsatzvolumen von Public-Cloud-Services im Bereich IaaS im vergangenen Jahr in Deutschland rund 342 Millionen Euro.
Anforderungen an IaaS-Dienste: Geschäftskritische IaaS-Dienste wie Disaster Recovery sind auf eine hohe Verfügbarkeit angewiesen. Anwendungen wie das Bereitstellen von Rechenleistung strapazieren dagegen die Infrastruktur des Cloud-Datacenters.
Anforderungen an IaaS-Dienste: Geschäftskritische IaaS-Dienste wie Disaster Recovery sind auf eine hohe Verfügbarkeit angewiesen. Anwendungen wie das Bereitstellen von Rechenleistung strapazieren dagegen die Infrastruktur des Cloud-Datacenters.
Die Marktforscher erwarten, dass dieser Bereich 2017 einen Markt mit einem Volumen von rund 960 Millionen Euro bildet. Hinzu kommen weitere IaaS-Varianten, die sich in Deutschland besonderer Beliebtheit erfreuen, etwa Hosted-IaaS-Cloud-Dienste oder Managed Private Clouds, bei denen ein Unternehmen eine IaaS-Umgebung auf separater Hardware bei einem CSP platziert und von dessen Fachleuten betreiben und warten lässt.
Ein IaaS-Service-Provider bietet seinen Kunden eine Infrastruktur mit Rechenleistung (Server, Server-Clustern), Speicherplatz und Netzwerkkomponenten an. Der Anwender kann gemeinsam mit anderen Kunden diese Infrastruktur nutzen, um dort eigene Workloads auszuführen. Das können Betriebssysteme und Anwendungen sein. Auf den bereitgestellten Maschinen lassen sich beispielsweise Web-Services und Datenbanken implementieren. Zudem nutzen etliche Unternehmen IaaS-Dienste, um in Cloud-Rechenzentren Daten zu speichern (Storage) oder zwischen dem firmeneigenen und dem Cloud-Datacenter zu spiegeln. Auf diese Weise lassen sich nach einem GAU im eigenen Rechenzentrum Anwendungen und Daten aus einer Sicherung beim Cloud-Service-Provider wiederherstellen, Stichwort Disaster Recovery (DR).

IaaS-Umgebung warten

Data Center Designer: Bei vielen Public-IaaS-Diensten stellt der Anwender seine IT-Umgebung beim Service-Provider selbst zusammen.
Data Center Designer: Bei vielen Public-IaaS-Diensten stellt der Anwender seine IT-Umgebung beim Service-Provider selbst zusammen.
Entgegen gängigen Vorstellungen werden bei IaaS die IT-Ressourcen im Cloud-Rechenzentrum nicht zwangsläufig in Form von Virtual Machines (VM) bereitgestellt. Allerdings ist dies mittlerweile die Regel. Microsoft definiert Infrastructure as a Service folglich auch als „Bereitstellung von virtualisierter IT-Infrastruktur über öffentliche oder private Netzwerke, meist über das Internet. Beim IaaS nutzt ein Kunde Server, Storage, Netzwerk und die übrige Rechenzentrum-Infrastruktur als abstrakten, virtualisierten Service über das Internet“.
Die Abrechnung der bereitgestellten IaaS-Leistungen erfolgt typischerweise nutzungsabhängig. Wichtig ist, dass die Nutzer die Kon­trolle über Betriebssystem und Anwendungen behalten. Das IaaS-Modell ermöglicht es Anwendern, den Umfang der Infrastruktur-Nutzung nach Bedarf – in der Regel über ein Selbstbedienungsportal – anzupassen, also zu erweitern oder zu verringern. IaaS ähnelt daher dem traditionellen Hosting: Unternehmen nutzen die Host-Umgebung als logische Erweiterung des firmeninternen Datencenters, müssen ihre Server dort jedoch genauso wie firmeninterne Server warten.
Im Gegensatz zu dieser selbstverantwortlichen Wartung im Rahmen von IaaS stellt das oft damit verwechselte Konzept Platform as a Service (PaaS) den Anwender von jeglichen Wartungsarbeiten frei. Einige Anbieter von IaaS-Services wie Profit Bricks helfen dem Nutzer dabei, sein eigenes virtualisiertes Rechenzentrum aufzubauen, indem sie grafische Konfigurations-Tools bereitstellen, wie den Data Center Designer.
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