IaaS

Server, Storage und Netzwerk via Cloud

von - 09.06.2015
Server, Storage und Netzwerk via Cloud
Foto: Fotolia / Nmedia
Die IT-Infrastruktur eines Unternehmens wird künftig als Infrastructure as a Service (IaaS) zu einem großen Teil über Cloud-Computing-Dienste bereitgestellt.
Anfangs wurden Cloud-Computing-Dienste argwöhnisch beäugt. Kein Wunder, denn IT-Verantwortliche und -Entscheider verbanden damit potenzielle Risiken, etwa den Verlust von hauseigenem IT-Know-how, die Abhängigkeit von einem Cloud-Service-Provider (CSP) oder sogar eine mangelnde Kontrolle über Unternehmensdaten.
Die größten Anbieter: Der weltweit größte Anbieter von Cloud-Infrastrukturdiensten war Ende 2014 Amazon – mit großem Abstand vor Microsoft, IBM und Google.
Die größten Anbieter: Der weltweit größte Anbieter von Cloud-Infrastrukturdiensten war Ende 2014 Amazon – mit großem Abstand vor Microsoft, IBM und Google.
Das hat  sich mittlerweile gewandelt. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Crisp Research erreicht der Umsatz mit Cloud-Services, Cloud-Technologie-Produkten und entsprechenden Beratungsleistungen 2015 in Deutschland ein Volumen von rund 11 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 7,7 Milliarden Euro. Für 2018 erwarten die Marktforscher einen Anstieg auf rund 28,5 Milliarden Euro.
Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe. Zen­tral ist die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft und der Wirtschaft. Initiativen wie Industrie 4.0, also die Vernetzung von Produktionsumgebungen, E-Government (Online-Services von Behörden für Bürger) und die Ausstattung von Autos, Waren aller Art und sogar Kleidungsstücken mit Kommunikationssystemen bringt ein riesiges Datenvolumen mit sich. Die Datenmenge, die das Internet der Dinge erzeugt, wird sich nach Einschätzung des Netzwerkherstellers Cisco im Jahr 2018 weltweit auf 33,6 Zetabyte pro Monat belaufen. Das sind 47-mal mehr Informationen, als alle Rechenzentren der Welt zusammen genommen verarbeiten. Allein in einer automatisierten Produktionsanlage werden laut Cisco in drei Jahren pro Stunde rund 1 Terabyte Daten anfallen.
Diese Daten zu erfassen, zu speichern und zu verarbeiten, etwa im Rahmen von Big-Data-Analysen, würde die meisten Firmenrechenzentren überfordern. Hinzu kommt ein weiterer Faktor: die mangelnde Flexibilität. Der Online-Handel verzeichnet beispielsweise traditionell vor Weihnachten eine hohe Nachfrage nach Produkten. Das führt zu Lastspitzen bei der IT. Diese lassen sich abfangen, indem Unternehmen in der Vorweihnachtsphase zusätzliche Server- und Speicherkapazitäten bei einem IaaS-Service-Provider ordern. Zum Jahresende können diese Ressourcen dann wieder freigegeben werden. Diese Flexibilität ist auch in anderen Branchen gefordert, etwa bei Logistikunternehmen oder bei Herstellern von Konsum- und Investitionsgütern. Infrastructure as a Service bietet die Möglichkeit, ohne hohe Eigeninvestitionen IT-Ressourcen nach Bedarf (on demand) zu nutzen.
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