Public Clouds made in Germany
Systemhäuser als Broker
von Bernd Reder - 07.07.2017
Anwender, die vorzugsweise auf gemanagte Clouds aus deutschen Rechenzentren Wert legen, haben eine weitere Option: Sie können auf die Angebote von Systemhäusern und IT-Dienstleistern zurückgreifen. Sie alle verfügen über Rechenzentren in Deutschland und haben ihren Firmensitz in der Bundesrepublik. Als Beispiele dafür stellen wir Bechtle und Cancom/Pironet vor. Weitere Anbieter mit diesem Zuschnitt sind etwa die schon erwähnten Dienstleister QSC, Allgeier oder All for One Steeb
Cancom/Pironet: Das Unternehmen Cancom/Pironet verfügt über zwei Rechenzentren in Deutschland. Darüber bietet Cancom/Pironet unter anderem Services anderer Anbieter wie Microsoft und SAP „as a Service“ an. Außerdem stellt der Provider digitale Arbeitsplätze (Workplaces) aus der Cloud zur Verfügung. Die Zielgruppe sind traditionell Mittelständler.
Kurzum: Das Risiko, dass in einem solchen „Sammelsurium“ Daten nicht entsprechend den Vorgaben der DSGVO in Cloud-Umgebungen gespeichert werden, steigt. Diese Einschätzung teilt Felix Höger, Vorstand Technologie und Operations, COO/CTO, beim deutschen IT-Haus und Cloud-Service-Provider QSC: „Die Nachfrage nach einfach konsumierbaren Public-Cloud- oder auch Software-as-a-Service-Angeboten hat in letzter Zeit rasant angezogen. Jedoch ist das Management der unterschiedlichen Cloud-Angebote ein mitunter komplexes Unterfangen.“ Ein neues Angebot von QSC sind daher Beratungsleistungen in puncto Multi-Cloud.
Dennoch geht der Trend eindeutig in Richtung Multi-Cloud. Der Einstieg erfolgt in vielen Fällen nach folgendem Muster: Hoch wichtige Daten, etwa Entwicklungsunterlagen und brisante Geschäftsdokumente, verwaltet ein Unternehmen in einer Private Cloud im hauseigenen Rechenzentrum. Weniger kritische Informationen, wie Standard-E-Mails und Office-Applikationen, werden aus einer oder aus Gründen der Redundanz besser aus zwei Public Clouds bezogen. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bevorzugt dabei Provider mit Rechenzentren in Deutschland. Eine solche Hybrid Cloud, also eine Mischung aus Private- und Public-Cloud-Infrastruktur, erfreut sich laut IDC und KPMG gegenwärtig bei deutschen Unternehmen besonderer Beliebtheit.