Print-Management in Zeiten der Cloud
Netzwerk-Performance und Hochverfügbarkeit
von Frank-Michael SchledeThomas Bär - 30.01.2017
Kaum bekannt: Die Virtualisierung von Druckservern führt allein noch nicht zu einem hochverfügbaren Drucken.
(Quelle: ThinPrint, n = 1538 )
Schwache Netzwerkanbindungen zum Beispiel erfordern einen Druckprozess, der die vom Unternehmensnetz zur Verfügung gestellte Bandbreite schont. Aufwendige Dokumente erzeugen schnell sehr große Druckdateien und ebenso häufig läuft die Applikation nicht dort, wo der Drucker selbst steht. Druckaufträge können in WAN-Umgebungen die Anwendungs-Performance also erheblich beeinträchtigen.
Die Daten, die dabei über das lokale Netzwerk oder das Internet zum Endgerät gelangen, nennen einige Hersteller „Druckstrom“. Sie arbeiten daran, diesen Stream so zu optimieren, dass die Nutzer auch beim Versenden der Druckaufträge über WAN-Strecken keine Probleme haben.
Hochverfügbarkeit
Eine Herausforderung stellt häufig auch die Hochverfügbarkeit von Drucksystemen dar. Unternehmen, die darauf angewiesen sind, setzen als Best-Practice-Ansatz für Hochverfügbarkeit bisher vielfach einen Windows-Druckserver-Cluster ein.
Seit Windows Server 2012 werden Windows-Druckserver-Cluster von Microsoft allerdings nicht mehr unterstützt. Microsoft verweist in solchen Fällen lapidar auf Hyper-V. Ganz abgesehen von der Frage, ob Hyper-V für ein Unternehmen überhaupt die beste Wahl bei der Server-Virtualisierung ist, krankt dieser Ansatz generell daran, dass er keine adäquate hochverfügbare Lösung für Drucksysteme darstellt. Denn die Virtualisierung von Druckservern führt nicht zwangsläufig dazu, dass dem Unternehmen damit Hochverfügbarkeits-Drucken zur Verfügung steht.
Virtualisierte Druckserver sind zwar eine gute Lösung, wenn es etwa darum geht, Hardware-Fehler oder Komplettausfälle eines Druckservers zu meistern. Störungen entstehen aber in der Praxis weitaus seltener durch fehlerhafte Hardware als vielmehr durch druckspezifische Probleme wie inkompatible Druckertreiber, die einen Druckserver destabilisieren.
IT-Verantwortliche, die Hochverfügbarkeit beim Drucken benötigen, müssen entweder weiter auf den veralteten Windows Server 2008 setzen oder zu Produkten von Drittanbietern wie ThinPrint greifen. Dessen gleichnamige Lösung bietet in der aktuellen Version 11 neben der Ausfallsicherheit für Server auch Funktionen wie Load-Balancing und Failover von Windows-Druckservern an.