Alles über Microsofts Business-Cloud Azure

Microsoft verlagert Services in die Cloud

von - 03.07.2014
Ted Schadler, Vice President und Analyst bei Forrester - „In der nahen Zukunft besteht der beste Weg für die Nutzung von Microsoft Office darin, mit Office 365 zu arbeiten.“
Ted Schadler, Vice President und Analyst bei Forrester - „In der nahen Zukunft besteht der beste Weg für die Nutzung von Microsoft Office darin, mit Office 365 zu arbeiten.“

Lizenzen sind bislang das A und O des Softwaregeschäfts. Hinzu kommen Service-Leistungen wie Maintenance, Support, Fehlerbereinigung oder Versionserneuerungen inklusive neuer Lizenzverträge.
Bei der Lizenzpolitik haben viele Softwarehersteller ihre Monopolstellung auf einem Sektor immer wieder gnadenlos ausgereizt – von IBM bei den Mainframe-Programmen bis zu Oracle oder SAP bei geschäftskritischen Datenbanken und ERP-Software (Enterprise Resource Planning).
Der Widerstand gerade der Kunden aus der Business-Welt ist nicht ausgeblieben. Viele wollen sich nicht erpressen lassen und streben nach wie vor das Zwei-Vendor-Prinzip an, indem sie auf mehrere Anbieter setzen. Gegendruck in Verhandlungen und Wechsel zu Konkurrenten gehören zum Alltag.
Hinzu kommen Probleme für die Hersteller, wenn einmal die Marktsättigung erreicht ist. Die Aktionäre wollen trotzdem Wachstum und höhere Kurse oder Ausschüttungen sehen. So gehört es auch zum Alltag, dass sich die IT-Unternehmen nach neuen Geschäftsfeldern umsehen – zum Beispiel durch Akquisitionen von Technologien (plus Kundenstamm) oder neue strategische Ausrichtungen.
60 % der Kunden sind bereit, mehr für ihre Sicherheit in der Cloud auszugeben
60 Prozent der Kunden sind bereit, mehr für ihre Sicherheit in der Cloud auszugeben.
Microsoft hat die steigende Beliebtheit von Linux, VM­ware und überhaupt der Open-Source-Welt erkannt – und zu spüren bekommen. Gesehen hat man zudem den kontinuier­lichen Aufstieg von Salesforce mit seinem Cloud-Modell für Customer Relationship Management, bei dem alle Programme und Daten in – meist amerikanischen – Rechenzen­tren des Herstellers gespeichert werden.
Den eigentlichen Cloud-Auftakt von Microsoft bildet Office 365: Ursprünglich 2011 als Lizenzalternative im Umfeld von Collaborations-Lösungen herausgebracht, wird Office 365 auch als Teil von Software as a Service (SaaS) bezeichnet.
Axel Oppermann, Analyst bei der Experton Group, schrieb damals: „Der SaaS-Markt in Deutschland wächst von ca. 725 Millionen Euro im Jahr 2011 auf über 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2013. Eine besonders starke Nachfrage herrscht nach Kommunikations-, Kollaboration- und E-Mail-Lösungen. Also Angebote, die die Produktivitätssteigerung der Mitarbeiter, bei gleichzeitiger Reduktion der IT-Infrastruktur im Unternehmen, adressieren.“
38 % der KMUs wünschen sich von Cloud-Anbietern mehr Transparenz
38 Prozent der KMUs wünschen sich von Cloud-Anbietern mehr Transparenz
Microsoft wollte mit dem Office-365-Offering auf diesem Markt dabei sein. Die Vorteile von SaaS-basierten Produktivitätslösungen waren laut Oppermann unter anderem die Senkung der IT-Kosten, verbesserte Flexibilität und Agilität. Darüber hinaus sollten „bisher IT-ferne Mitarbeiter in die IT-basierten Arbeitsprozesse integriert werden“. 
Axel Oppermann kam zu dem Urteil: „So werden alleine in Deutschland im Rahmen der ,Go Cloud‘-Initiative über 100 Millio­nen Euro ausgegeben. Die Herausforderung besteht darin, den ‚Supertanker‘ Microsoft auf die neuen Marktgegebenheiten auszurichten und gleichzeitig die etablierten Geld- und Zahlungsströme weiterhin abzugreifen.“
Um den zunehmenden Marktdruck abzufedern, hatte Microsoft damals gleich zahlreiche neue Initiativen angekündigt. Seit Januar 2011 gab es Dynamics CRM Online in Deutschland, und die cloudbasierte PC-Verwaltung Windows Intune startete im März des gleichen Jahres.
Verwandte Themen