Hybrid Clouds für Sicherheit & Kosteneffizienz

KMUs werden nur selten Rechenzentren betreiben

von - 29.12.2015
Deutlich enger geht es direkt dahinter zu. Net­App fiel hinter seinen Konkurrenten Dell von Rang drei auf vier zurück. Während Dell seinen Anteil um 6 Prozent vergrößern konnte, weist NetApp einen Verlust von 10,5 Prozent auf. Die zuletzt veröffentlichten Umsätze (Q4 2015) gingen um 7 Prozent auf 1,54 Milliarden Dollar zurück. Beim Gewinn sieht es mit einer Veränderung von minus 32 Prozent auf 134,9 Millionen Dollar noch schlechter aus – gemessen an den eigenen Ansprüchen.

Disk-Storage-Systeme: Die Top 5

Anbieter

Q1 2015

Gesamtumsatz

(USD)

Q1 2015

Marktanteil

Q1 2014

Gesamtumsatz

(USD)

Q1 2014

Marktanteil

Q1 2014/2015

Veränderung

EMC

1531 Mio.

17,4 %

1610 Mio.

20 %

– 6,7 %

Hewlett-Packard

1280 Mio.

14,6 %

1072 Mio.

13,1 %

+ 19,3 %

Dell

897 Mio.

10,2 %

846 Mio.

10,3 %

+ 6 %

NetApp

765 Mio.

8,7 %

854 Mio.

10,4 %

– 10,5 %

IBM

525 Mio.

6 %

743 Mio.

9 %

– 29,3 %

HP hat im Vergleich zum Vorjahr stark zugelegt. Dell ist an NetApp vorbeigezogen.
Immerhin hat man den Schuldigen schnell ausgemacht: Net­Apps wichtigste Produktlinie Clustered OnTAP befinde sich in einem aktuell anhaltenden Umbauprozess, der Neuinvestitionen bei bestehenden EMC-Kunden hinauszögere, lässt der Hersteller verlauten. Man habe „die Komplexität des Übergangs unterschätzt“. Man könnte auch sagen: NetApp ist wohl der eigenen Trägheit zum Opfer gefallen. Die unmittelbaren Folgen schlagen gleich doppelt durch: Net­App streicht weltweit rund 500 Stellen und ist, um es positiv auszudrücken, der Rücktrittsbitte seines bisherigen CEOs Tom Georgens unverzüglich nachgekommen. „Kommissarischer Nachfolger“ ist George Kurian, der bisher als Vizechef für die Firmenpositionierung und Produkte-Roadmap verantwortlich zeichnete.
Kurian will die Storage-Management-Software OnTAP wieder auf Kurs bringen, indem die Vorteile der Verwaltungssoftware bei Software-defined Storage und Virtualisierung ausgespielt werden sollen. Ziel und Zweck: den Bekanntheitsgrad von NetApp auch im Bereich Software-Anbieter zu erhöhen. Daneben kooperiert man, als zweites großes Standbein, weiterhin mit Amazon Web Services (AWS) und will diese Hybrid-Cloud-Partnerschaft noch ausbauen.

KMUs wollen neue Lösungen

Ist NetApp, als Storage-Urgestein, ein Einzelfall? Nein. Das meinen zumindest die Marktforscher von IDC und Gartner. Dieses Mal sind sich beide Analystenhäuser einig: Die gesamte Branche muss sich dem massiven Umbruch stellen. Hardwareseitig gewinnen Flash-Arrays (Flash-Module oder SSD-Laufwerke), die konventionelle HDDs ablösen, stark an Bedeutung. Softwareseitig setzen Hersteller auf den Hype Software-defined Storage (SDS) in Kombination mit der offenen API-Schnittstelle OpenStack. Die Idee: SDS agiert als über­geordnete Layer-Schicht, die heterogene IT-Cloud-Infrastrukturen, sprich Private und Public Clouds sowie klassische On-Promise-IT, verwalten und per OpenStack-Schnittstelle Ressourcen zuweisen kann.
Bis 2018, so die Marktforscher, werden kleine und mittelständische Unternehmen auf solche Services immer häufiger zurückgreifen. Zum einen aus Kostengründen und der damit einhergehenden Wettbewerbsfähigkeit. Zum anderen wollen die Firmen ihre vorhandenen Ressourcen auf ihr Kerngeschäft ausrichten. Die Auswirkungen: KMUs werden nur noch selten eigene Speicherkapazitäten kaufen, geschweige denn Rechenzentren betreiben.
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