Kein Hosting mehr ohne die Cloud!

„Die Cloud ist für jedes Unternehmen interessant.“

von - 02.07.2015
Andreas Gauger ist CMO und Mitgründer des Hosting-Anbieters Profit Bricks. com! professional hat mit ihm über die Chancen des Cloud-Computings gesprochen.
Andreas Gauger, CMO und Mitgründer des Hosting-Anbieters Profit Bricks.
Andreas Gauger, CMO und Mitgründer des Hosting-Anbieters Profit Bricks.
com! professional: Die Gründer von Profit Bricks kommen aus dem klassischen Hosting-Geschäft bei 1&1 und setzen nun komplett auf die Cloud. Wandert mittelfristig alles in die Wolke?
Andreas Gauger: Das ist unsere Vision. Denn das Konzept Cloud-Computing liefert mittlerweile so viele Facetten, dass praktisch jedes In­frastruktur-Szenario und jedes rea­listische Sicherheitslevel umgesetzt werden kann. Die Cloud flexibilisiert die Infrastruktur und die Arbeit damit dermaßen, dass Unternehmen davon stark profitieren können.
Die Entwicklung bestätigt das: Viele Unternehmen nutzen Cloud-Computing bereits intensiv, andere experimentieren. Durch konsequente Abrechnung nach Bedarf und die einfache Skalierung ist der Einstieg in die Cloud viel leichter geworden – ohne lange Vertragsverhandlungen oder langfristige Bindungen an einen Dienstleister.
com! professional: Für welche Unternehmen oder Unternehmensbereiche eignet sich das Cloud-Hosting? Ist die Cloud vor allem ein Werkzeug, um Kosten zu senken?
Gauger: Natürlich lassen sich mit der Cloud Kosten sparen. Oft ist das der Grund für Unternehmen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Doch die Flexibilität, die sich Unternehmen mit Cloud-Computing ins Haus holen, überwiegt schnell den Kostenaspekt. Der Weg in die Cloud ist einfach und kann in kleinen Schritten erfolgen: etwa als Testumgebung für ein einzelnes Entwicklungsprojekt oder zum Abfangen von unregelmäßig auftretenden Lastspitzen. Darüber hinaus gibt es heute immer mehr Start-ups, die ihre Business-Modelle ohne eine Public Cloud gar nicht umsetzen könnten. Soll heißen: Die Cloud ist praktisch für Unternehmen jeder Größe und Branche interessant.
com! professional: Wenn man über die Cloud spricht, dann muss man auch über Datenschutz sprechen. Vielen Unternehmen fällt es schwer, sensible Daten einem Cloud-Anbieter anzuvertrauen.
Gauger: Datensicherheit ist in der Tat ein wichtiges Thema für Firmen, die sich mit Cloud-Computing beschäftigen. Unternehmen, die ein hohes Sicherheitslevel für ihre Daten brauchen, sollten sich eingehend mit den nationalen und internationalen Datenschutzgesetzen und -richtlinien beschäftigen. Das Bundesdatenschutzgesetz ist eines der strengsten weltweit. Ihm unterliegen aber nur Dienstleister, die ihren Hauptsitz in Deutschland haben. Nur ein Rechenzentrum in Deutschland aufzubauen, genügt dabei nicht. Profit Bricks ist ein deutscher Anbieter, der das deutsche Datenschutzgesetz einhält und ihm auch unterliegt.
com! professional: Auch wenn immer mehr Unternehmen den Schritt Richtung Flexibilität und Kostentransparenz wagen – die kostengünstige Public Cloud ist immer noch ein Nischenmarkt. Werden sich Public Clouds wegen der Sicherheitsbedenken überhaupt durchsetzen?
Gauger: Zunächst ist Public Cloud kein Nischenmarkt mehr, sondern immerhin schon ein Milliardenmarkt. Unabhängig davon bin ich davon überzeugt, dass sich Public Clouds durchsetzen werden. Denn „public“ ist ja nicht gleich „öffentlich“. Unsere Kunden können dedizierte Kapazitäten in einem Rechenzentrum ihrer Wahl nutzen – zum Beispiel an einem deutschen Standort. So stellen wir sicher, dass der Zugriff auf die Daten dem strengen Bundesdatenschutzgesetz unterliegt, das auch behördliche Willkür ausschließt. Die VPN-Leitungen vom Kunden zum Rechenzentrum lassen sich weitgehend absichern und die physische Sicherheit in einem Rechenzentrum eines Dienstleisters ist in den meisten Fällen höher, als sich das ein normales Unternehmen leisten kann. Natürlich sind auch die Kunden gefragt, das Sicherheits-Management des Anbieters zu prüfen.
com! professional: Was sind die Erfahrungen bei Ihren Kunden – welche Unternehmen wagen den Schritt in die Public Cloud?
Gauger: Unter unseren Kunden sind Unternehmen jeder Größe, wenn auch oft mit ganz verschiedenen Intentionen. Zahlreiche Start-ups nutzen die Cloud-Infrastrukturen von Beginn an. Mittelständische Unternehmen agieren zumeist Schritt für Schritt und nutzen die Cloud zunächst als Backup für größere Datenmengen oder für Lastspitzen.
Größere Unternehmen lagern tendenziell einzelne Bereiche aus, etwa die Testläufe für neue Applikationen. Denn in der Cloud können ganze Infrastrukturen einfach, kostengünstig und zeitbegrenzt nachgebaut werden, um zum Beispiel Software im Echtbetrieb und unter Last testen zu können, ohne die Produktivumgebung zu belasten. Die meisten unserer Kunden wachsen dann kontinuierlich in der Cloud.
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