Kein Hosting mehr ohne die Cloud!

Mehr Schutz mit einer Cloud aus Deutschland?

von - 02.07.2015
Seit dem NSA-Skandal ist das Vertrauen in Cloud-Dienste in vielen Unternehmen drastisch gesunken. Mit dem Aufbau von Rechenzentren in Deutschland versuchen viele US-Anbieter wieder an Vertrauen zu gewinnen.
Cloud-Wolke mit Symbolen
Made in Germany: Deutsche Cloud Services versprechen mehr Sicherheit. Der Beitrag „Bieten deutsche Clouds wirklich mehr Schutz?“ zeigt, wie Unternehmen von regionalen Dienstleistern profitieren können.
(Quelle: iStockphoto / P2007 )
Das strenge deutsche Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) gilt für alle Hosting-Dienste, die ein deutsches Unternehmen nutzt. Dabei spielt es keine Rolle, wo auf der Welt die Daten liegen – im Keller der Firma in Wanne-Eickel oder bei einem Cloud-Dienst in den USA oder in Indien. Sobald ein Unternehmen personenbezogene Daten von Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten verarbeitet, greift das Bundesdatenschutzgesetz. Doch wie kann man sicherstellen, dass der Cloud-Anbieter Rücksicht auf deutsche Datenschutzgesetze nimmt?
Wer sich für Hosting-Anbieter in Deutschland oder innerhalb der Europäischen Union entscheidet, ist damit aus rechtlicher Sicht meist auf der sicheren Seite. Ganz anders sieht es zum Beispiel bei US-Diensten aus: Zwar können sich US-Firmen bereits seit 2000 den sogenannten Safe Harbor Principles unterwerfen – einer freiwilligen Verpflichtung der Anbieter, die einen Datenschutz auf EU-Niveau gewährleisten soll.

Freiwillig zu strengeren Datenschutzregeln

Eine Studie der Beratungsfirma Galexia hat jedoch gezeigt, dass sich nicht alle Safe-Habor-zertifizierten Unternehmen auch an die Abkommen zum Datenschutz halten.
Einige US-amerikanische Unternehmen unterwerfen sich zudem freiwillig strengeren innereuropäischen Datenschutzregeln. Doch auch das bringt nur wenig Sicherheit: Ein erheb­liches Risiko ist der Patriot Act. Er ermöglicht es US-Behörden, die Herausgabe von Daten zu erwirken. Ein Gerichtsbeschluss ist dafür nicht notwendig. Auch wenn immer mehr US-Anbieter ein Rechenzentren in Deutschland oder in Europa betreiben – vor dem Patriot Act schützt das nicht.

Entscheidungshilfe für deutsche Clouds (Auswahl)

Angebot

Internet

Cloud Services Made in Germany

www.cloud-services-made-in-germany.de

cloud.de

www.cloud.de

Cloud Scout

www.sicher-im-netz.de/dsin-cloud-scout

Deutsche Wolke

www.deutsche-wolke.de

EuroCloud Deutschland_eco

www.eurocloud.de

German Businesscloud

www.germanbusinesscloud.de

German Cloud

www.german-cloud.de

Open Cloud Alliance

http://open-cloud-alliance.de

Trusted Cloud

www.trusted-cloud.de

Unternehmen, die auf Nummer sicher gehen möchten und daher Wert auf einen deutschen Cloud-Anbieter legen, müssen sich derzeit noch mit einem eingeschränkten Angebot zufriedengeben. Zahlreiche Verbände und Vereinigungen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Transparenz in die Vielfalt der Angebote zu bringen. Da gibt es zum Beispiel die Deutsche Wolke, Cloud Services Made in Germany, cloud.de oder die Open Cloud Alliance (OCA). Letztere will auf Basis quelloffener Systeme eine anbieterübergreifende Alternative zu Amazons AWS & Co. bieten. Immer mehr Initiativen versuchen, durch Zertifizierungen und Prüfsiegel Rechtssicherheit und Vertrauen zu schaffen. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) kümmert sich um das Thema Cloud und hat das Programm Trusted Cloud ins Leben gerufen.
Die Vielzahl an Siegeln macht es nicht unbedingt leichter, den richtigen Anbieter zu finden. Generell lässt sich aber sagen: Mit der Wahl eines auditierten Unternehmens kann man wenig falsch machen.
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