Kein Hosting mehr ohne die Cloud!

Die Cloud und die verschiedenen Hosting-Varianten

von - 02.07.2015
Hauptsächlich unterscheiden sich die vielen Hosting-Varianten darin, ob man seine eigenen Rechner beim Dienstleister unterstellt oder Server vom Dienstleister mietet. Beim klassischen Hosting gibt es zwei Varianten: Co-Location beziehungsweise Housing und dediziertes Hosting.
  • Peter Knapp, Geschäftsführer des Rechenzentrumbetreibers Interxion Deutschland
    Peter Knapp, Geschäftsführer des Rechenzentrumbetreibers Interxion Deutschland: „Hybride IT-Lösungen, also die Verbindung von Public und Private Clouds mit der bereits bestehenden IT-Infrastruktur, haben in Europa und besonders in Deutschland Konjunktur.“
    Co-Location oder Housing: Beim Co-Location stellt ein Kunde seine eigenen Server im Rechenzentrum des Service-Providers unter. Der Service beschränkt sich dabei auf die Bereitstellung klimatisierter Räume und der Netzwerkanbindung. Die gesamte Administration der Server inklusive Hardware-Wechsel liegt in der Regel beim Kunden.
     
  • Dediziertes Hosting: Beim dedizierten Hosting mietet der Kunde beim Service-Provider eine definierte Rechenleistung. Die Server stehen dem Kunden exklusiv zur Verfügung. Je nach Mietmodell ist der Kunde für die komplette Administration des Servers zuständig. Nur bei Hardware-Ausfällen wird der Dienstleister aktiv und tauscht Komponenten aus.
     
  • Virtuelles Hosting: Eine Variante des dedizierten Hostings ist das virtuelle Hosting, bei dem sich mehrere Kunden einen Server teilen. Diese Lösung senkt zwar die Kosten für den einzelnen Kunden, aber meist auch die Performance gegenüber dem klassischen dedizierten Hosting. Zudem liegen unter Umständen sensible Firmendaten auf einem Server mit Fremdfirmen.

Das Hosting wandert in die Cloud

Wenn man dem Marketing der vielen Hosting-Anbieter folgt, dann ist das klassische Hosting allerdings Schnee von gestern – die Zukunft liegt in der Cloud. Als Cloud-Computing bezeichnet man die bedarfsgerechte Miete von IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz oder Anwendungen.
Beim Cloud-Computing unterscheidet man zwischen Private, Public und Hybrid Cloud. Bei der Private Cloud erhält der Kunde eine speziell für seine Bedürfnisse bereitgestellte Infrastruktur, die sich bedarfsgerecht anpassen lässt. Zur Unterscheidung: Oft bezeichnet Private Cloud auch eine Cloud, die ein Unternehmen inhouse betreibt.
Größter Unterschied zwischen Private und Public Clouds: Während der Kunde bei einer Private Cloud die Server exklusiv nutzt, teilt man sich bei der Public Cloud die Server anderen Kunden. So liegen auch hier die Firmendaten auf Servern, die auch andere Kunden nutzen.
Unter einer Hybrid Cloud versteht man die Verknüpfung unternehmenseigener IT-Umgebungen mit Private oder Pu­blic Clouds. Nach einer Studie von IDG im Auftrag des europaweiten Rechenzentrumbetreibers Interxion boomt die Hybrid Cloud in Deutschland: „Nach dem Hybrid-Ansatz bleiben hochsensible Daten im eigenen Rechenzentrum, weniger kritische Anwendungen können in die Private Cloud ausgelagert, dort nach Bedarf getestet und schließlich kostensparend in die Public Cloud überführt werden“, so Peter Knapp, Geschäftsführer von Interxion.

Klassisches Hosting vs. Cloud

Welche Vorteile bietet ein Hosting in der Cloud im Vergleich zum klassischen Hosting? Das lässt sich am genannten Beispiel CRM-System aufzeigen: Ein Unternehmen mietet bei einem Hosting-Anbieter fünf Server, auf denen ein CRM-System läuft. Die Server reichen aus, damit alle Mitarbeiter flüssig arbeiten können. Doch zu jedem Monatsanfang gehen an alle Kunden Schreiben raus. An den Tagen, an denen das CRM-System die Schreiben bearbeitet, ist das System voll ausgelastet und geht in die Knie. Die Folge: Die Mitarbeiter können mit dem CRM-System kaum noch arbeiten.
Nun hat man als Unternehmen zwei Möglichkeiten: Man mietet für das CRM zwei weitere Server an, die bis auf wenige Tage pro Monat unnütz herumstehen und Kosten verursachen – oder man setzt auf eine Cloud-Lösung. Dabei mietet man beim Service-Provider genau so viel Rechenleistung, wie gerade benötigt wird. Im Beispiel sind das fünf Server. Zum Monatsanfang lässt man den Provider zwei weitere Server anstöpseln. Wenn die Kundenschreiben draußen sind, stellt der Service-Provider die zusätzlichen Server-Kapazitäten anderen Kunden zur Verfügung. Der Vorteil: Als Unternehmen bezahlt man immer nur die Rechenleistung, die man gerade braucht. So sinken mit Cloud-Hosting die laufenden Kosten (Opex, operational expenditure) für die IT-Infrastruktur zum Teil deutlich gegenüber dem klassischen Hosting.
IT-Dienstleister können Cloud-Dienste zudem deutlich günstiger anbieten als klassisches Hosting. Sie haben ihre Cloud-Angebote weitgehend automatisiert – die vorhandenen Ressourcen werden optimal ausgelastet. Größere Anbieter verteilen ihre Ressourcen weltweit an Kunden, sodass die Server wenig Leerlauf haben.
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