Cloud-Strategien für CIOs

Vendor-Lock-in

von - 04.01.2016
Ein Nachteil der Cloud: Die Anwendungen sowie die Daten befinden sich in fremden Händen. Das Unternehmen ist also der Infrastruktur und der Ausfallsicherheit des Cloud-Anbieters ausgeliefert. Wenn der Cloud-Dienstleister insolvent geht oder aus anderen Gründen den Geschäftsbetrieb einstellt, dann steht es häufig schlecht um die Unternehmensdaten.
Daher sollte man in jedem Fall bereits im Vorfeld eine mögliche Exit-Strategie mit seinem Cloud-Anbieter abklären: Wie sieht es mit der Interoperabilität aus? Besteht jederzeit die Möglichkeit, auf die Rohdaten in der Cloud zuzugreifen? Und falls ja, in welchem Format liegen die Rohdaten vor?
Der Wechsel eines Cloud-Anbieters ist normalerweise nicht so ohne Weiteres möglich. Vielfach sind die Dienste der Anbieter untereinander inkompatibel. Es besteht also die Gefahr des Vendor-Lock-ins, der Abhängigkeit von einem Hersteller.
Die Abhängigkeit von einem Anbieter ist auch die größte Befürchtung vieler Unternehmen beim Wechsel in die Wolke: Laut dem Cloud-Scout Report 2015 der Intitiative Deutschland sicher im Netz e.V. wird unter den Hürden für den Umstieg auf die Cloud die mögliche Abhängigkeit von einem Cloud-Dienstleister bei Unternehmen jeder Größe mit Abstand am häufigsten genannt.
Zu demselben Ergebnis kommt die aktuelle Hybrid-Studie der Analysten von IDC: Für 36 Prozent der CIOs ist die Vermeidung einer Herstellerabhängigkeit sehr wichtig. „CIOs wollen sich nicht in der Sackgasse des Vendor-Lock-ins wiederfinden“, so Matthias Kraus, Analyst bei IDC.
Daher entscheiden sich immer mehr Unternehmen bei ihrer Cloud-Strategie für Open-Source-Lösungen. So ist bereits bei fast einem Drittel der Unternehmen OpenStack im Einsatz. OpenStack ist eine Open-Source-Software für den Betrieb von Private und Public Clouds. Eine solche Open-Source-Lösung vereinfacht bei einem Wechsel des Cloud-Anbieters die Mitnahme der Unternehmensdaten.
Ohne Internet geht es nicht: Die Verbindung zur Cloud erfolgt in den meisten Unternehmen über das Internet. Fällt die Internetverbindung aus, aus welchem Grund auch immer, dann ist kein Arbeiten in der Cloud mehr möglich. Daher sollte man sich unbedingt Gedanken darüber machen, wie das Geschäft in einem solchen Fall weitergeht.
Oft kann übrigens schon ein kleiner Fehler zu großen Ausfällen und Problemen führen. Ein Beispiel ist die Webseite Radio.de. Vor einigen Jahren war das Unternehmen 48 Stunden lang ohne Daten und ohne Bürosoftware – und damit quasi lahmgelegt. Technisch war alles in Ordnung und auch die Internetanbindung arbeitete reibungslos. Google hatte Radio.de jedoch kurzerhand den Zugang zu seiner Bürosoftware und den abgelegten Daten gesperrt. Der Grund: Ein Fehler im Bezahlsystem von Goo gle hatte dafür gesorgt, dass ein für ein Unternehmen eigentlich läppischer Betrag von ein paar Hundert Euro nicht abgebucht worden war.

Kostenvorteile abschätzen

Welchen Kostenvorteil bietet die Cloud konkret für Ihr Unternehmen? Der TCO-Kalkulator der Analysten der Experton Group unter www.business-cloud.de/calculator gibt Ihnen einen groben Anhaltspunkt, wie viel Sie mit Ihrer vorhandenen IT- Landschaft bei einem Wechsel in die Cloud sparen können.
Verwandte Themen