Der Cloud fehlt es an Transparenz

Konkurrenten holen auf

von - 11.07.2017
eco
Quelle: Prognose eco-Verband
Trotz der zu beobachtenden Marktkonsolidierung raten die Analysten von Forrester Research dazu, mögliche weitere De-facto-Standards im Auge zu behalten.
Dazu gehört etwa das Open-Source-Projekt Cloud Foundry. Der Platform-as-a-Service-Dienst ermöglicht das Betreiben und Verteilen von Applikationen sowohl in der Public Cloud als auch in der Private Cloud. Zum Erfolg von Cloud Foundry dürfte vor allem auch beitragen, dass zahlreiche renommierte IT-Unternehmen das Projekt unterstützen. Darunter finden sich diverse Branchengrößen wie Cisco, IBM und SAP.
Wer Container einsetzen möchte, sollte sich laut Forrester Research das Open-Source-System Kubernetes näher ansehen. Das Tool zur Orches­trierung von Containern wurde ursprünglich von Google ent­wickelt und später der Open-Source-Community übergeben.
Auch Microsoft Azure ist auf Aufholjagd und ebenfalls dabei, sich langsam zu einem Quasi-Standard zu entwickeln. Der Konzern platziert sich derzeit als Nummer zwei auf dem Pu­blic-Cloud-Markt und baut sein Angebot an Cloud-Diensten kontinuierlich aus.

Cloud-Strategie

Wie nun sollte man als Unternehmen agieren angesichts fehlender offizieller und diverser Quasi-Standards? Und wie stellt man sicher, dass es bei einem späteren Wechsel nicht zu einem bösen Erwachen kommt? Laut Roland König von Bechtle ist es wichtig, eine Cloud-Strategie zu haben, die sich auf die Geschäftsprozesse und das Unternehmen sowie auf die mittel- und langfristigen Ziele konzentriert. „Ein entscheidender Punkt ist, wie die eigene Private Cloud aussieht: Ist sie bereits auf neue Anforderungen ausgerichtet? Bin ich in der Lage, hybride Modelle zu integrieren? Ist ein Managementsystem vorhanden, mit dem die Anforderungen überwacht werden können? Hier spielt die Plattform eine entscheidende Rolle, die Unternehmen die Flexibilität einräumen muss, die sie im digitalen Zeitalter benötigen.“
Rudolf Hotter von Cancom hält es für wichtig, dass man als Unternehmen überlegt, was man mit der Cloud eigentlich anfangen möchte. Man muss sich fragen, was man seinen Mitarbeitern mit welcher Verfügbarkeit und welcher Skalierung anbieten will. Weitere Fragen seien, ob viele Änderungen zu erwarten sind oder ob der Service eher statisch ist. „Diese und noch viele weitere Faktoren beeinflussen die Wahl der Cloud-Werkzeuge und der Cloud-Plattform.“
Olaf Reimann ist der Ansicht, dass Kunden sich keine Gedanken um Cloud-Standards zu machen brauchen: „Eigentlich sollte sich ein Unternehmen gar nicht mit der Technologieauswahl beschäftigen müssen, sondern sich auf seine eigenen Geschäftsprozesse konzentrieren.“
Vor allem für mittelständische Unternehmen sei es wichtig, für komplexe IT-Themen einen Service-Partner an der Seite zu haben, der die passenden Technologien und Cloud-Plattformen auswählt, diese managt, orchestriert und Prozesse automatisiert. „Da der Markt dynamisch ist und sich in kürzester Zeit viel ändert, ist es komplex, jede Entwicklung selbst nachzuvollziehen und immer die internen Ressourcen dafür bereitzustellen oder aufzubauen.“
Unternehmen würden es nur mit großem Aufwand schaffen, auf eigene Faust Technologieangebote zu analysieren und zu entscheiden, ob und wann ein Wechsel notwendig sei.
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