Virtuelle Rechner machen Nutzer unabhängig
Umgebungen im Vergleich
von Thomas Hafen - 12.08.2019
Als Plattformen für virtuelle Desktops kommen im Wesentlichen Lösungen von Citrix, Microsoft und VMware infrage, auf denen auch die Angebote von Providern und Integratoren basieren.
Citrix offeriert mit Virtual Apps und Desktops (vormals XenApp und XenDesktop) eine Virtual Desktop Infrastructure, die sich sowohl im eigenen Rechenzentrum als auch in der Public Cloud betreiben lässt. Mit dem Cloud-Service Citrix Workspace bietet das Unternehmen außerdem über die reine Bereitstellung von Betriebssystem und Applikationen hinaus eine Verwaltungsumgebung an, die Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) und mobile Apps integriert, Single Sign-on für alle Applikationen beherrscht und Sicherheitsfunktionen enthält, die unter anderem gegen Keylogger, Passwortdiebstahl und andere Angriffe schützen sollen. Auf der Firmenmesse „Synergy“, die im Mai 2019 stattfand, hat der Hersteller außerdem ein Desktop-as-a-Service-Angebot angekündigt, das einen kompletten Arbeitsplatz aus der Cloud enthalten soll. Es wird zunächst allerdings nur über Microsoft Azure verfügbar sein.
In Microsoft-Umgebungen lassen sich virtuelle Windows-Instanzen schon seit mehreren Jahren betreiben. Allerdings war dazu eine teure VDA-Lizenz (Virtual Desktop Access) notwendig, weshalb sich das Konzept keiner allzu großen Beliebtheit erfreute. Microsoft bietet nun mit Windows Virtual Desktop eine Alternative aus der firmeneigenen Azure-Cloud. Seit März dieses Jahres kann der Service in einer Vorschauversion getestet werden. Noch in diesem Jahr soll er allgemein verfügbar sein.
Neben der Bereitstellung von Windows-7- und Windows-10-Desktops sowie von Office 365 bietet er eine einheitliche Verwaltungsplattform für Clients und Server sowie Apps. Das Angebot unterstützt Remote Desktop Services (RDS), lässt sich also auch in Kombination mit virtuellen Desktops betreiben, die aus dem eigenen Rechenzentrum zur Verfügung gestellt werden. Neben den erforderlichen Lizenzen für Windows 10 und Windows 7 Enterprise sowie einer RDS-Client-Zugriffslizenz mit Software Assurance ist für den Einsatz von Windows Virtual Desktop eine Azure-Active-Directory-Instanz vonnöten, die mit dem eigenen Windows Server Active Directory synchronisiert werden muss. Virtuelle Computer dürfen nicht über Azure AD, sondern nur über eine Standarddomäne oder ein Hybrid AD eingebunden werden. Während der Vorschauphase werden alle Instanzen über Server in den USA verwaltet, mit der allgemeinen Verfügbarkeit sollen dann auch andere Regionen für das Hosten der Verwaltungslösung gewählt werden können.
VMware bietet mit Horizon 7 und der Horizon Cloud Software und Services zur Bereitstellung von virtuellen Desktops und Anwendungen. Mit Workspace ONE gibt es außerdem eine einheitliche Verwaltungsoberfläche, die alle Anwendungen aus On-Premise- und Cloud-Ressourcen integriert und auf beliebigen Endgeräten zur Verfügung stellt. Zukünftig will das Unternehmen auch die Windows Virtual Desktops in diese Umgebung einbinden. Optional lassen sich virtuelle Desktops zwischen On-Premise und der Cloud verschieben. „Das ermöglicht es Kunden, die virtuellen Arbeitsplätze jederzeit flexibel dort zu betreiben, wo es zum Verfügbarkeitskonzept, den Unternehmensrichtlinien oder zur Nähe der
Geschäftsanwendungen am besten passt“, erklärt VMware-Manager Weber.
Geschäftsanwendungen am besten passt“, erklärt VMware-Manager Weber.