Unstrukturierte Daten effizient speichern

Best Practices zur SDS-Einführung

von - 28.12.2015
Jedes Unternehmen muss seinen individuellen Weg bei der Implementierung von Software-defined Storage finden. Charakteristisch sind eine hohe Agilität und ein iteratives Vorgehen. Statt des ganz großen Wurfs empfiehlt sich zunächst die Konzentration auf ein Anwendungsszenario mit besonders großem Handlungsbedarf. Die folgenden fünf Best Practices unterstützen Unternehmen beim Einstieg in eine Software-defined-Storage-Lösung:
  1. Unternehmensbereiche mit dem größten Bedarf ermitteln
    Nur ein geringer Anteil der Unternehmensdaten ist in relationalen Datenbanken abgelegt, der größte Teil besteht aus unstrukturierten Daten wie Bilder, Dokumente, Tabellen und Zeichnungen. Wichtig ist, zunächst festzustellen, an welchen Speicherorten sich die relevanten Informationen befinden und welche Kapazitäten diese benötigen – unter Beachtung von Verfügbarkeit und Reaktionsfähigkeit.

  2. Die Anwendungsszenarien mit dem größten Handlungsdruck identifizieren
    Als nächster Schritt sollte festgestellt werden, wer welche Dokumente, Medieninhalte oder Geodaten wie oft in welchen Anwendungs­szenarien nutzt und welchen Stellenwert diese Daten für das Unternehmen haben.

  3. Weniger kritische Daten und neue Applikationen zuerst mi­grieren
    Die Migration unstrukturierter Daten auf eine neue SDS-Plattform ist ein ambitioniertes Projekt mit vielfältigen Implikationen. Um erste Erfahrungen zu sammeln, sollten Unternehmen in einem klar umgrenzten Anwendungsszenario ihre Anforderungen und die Zielerreichung testen. Auf dieser Basis können dann weitere Datenbestände migriert werden.

  4. Festlegen, ob die Anwendungen vor Ort oder in der Cloud betrieben werden
    Aus organisatorischen Gründen sollten sich die Verantwortlichen frühzeitig Gedanken darüber machen, ob die SDS-Plattform auf physischen Servern, in einer virtualisierten Umgebung oder in der Cloud laufen soll. Sollen alle drei Bereitstellungsmodelle gleichzeitig verwendet werden, ist eine flexible Lösung nötig, die dies unterstützt.

  5. Das richtige Maß an Datensicherung und Replikation defi­nieren
    Von Anfang an müssen Backup- und Recovery-Pläne definiert und Maßnahmen implementiert werden. Dafür sollten in verschiedenen Szenarien mögliche Schadensfälle und die Kosten durchgespielt werden. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die benötigten Investitionen in die Datensicherung und -wiederherstellung. Unternehmenskritische Daten erfordern naturgemäß mehr Schutz. Eine moderne SDS-Lösung bietet die Möglichkeit, verschiedene Speicherklassen zu definieren und diese nach den erforderlichen Verfügbarkeits- und Wiederherstellbarkeits-Anforderungen der Daten zu priorisieren.

Die Einsatzgebiete

Zu den Einsatzgebieten von SDS zählen Archive für medizinische Daten etwa beim Gene-Sequencing, Daten aus meteorologischen Aufzeichnungen oder komplexe Medieninhalte beziehungsweise Audio- und Videodaten, wie sie von Content Delivery Networks benötigt werden. Unternehmen, die mit einem massiven Wachstum unstrukturierter Daten zu kämpfen haben, erhalten mit einer softwarebasierten Lösung die Möglichkeit, zusätzliche Kapazitäten in die Cloud zu verlagern.
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