Teamarbeit intelligent umsetzen

Eigenständiges Handeln

von - 05.06.2020
Collaboration Microsoft Teams
Gemeinsam stark: Collaboration-Tools wie Microsoft Teams gehören in vielen Unternehmen bereits zum Standard.
(Quelle: Microsoft)
Collaboration macht also eigentlich aus, Aufgaben und Tätigkeiten gemeinsam zu erledigen - sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch unternehmensübergreifend im Sinn einer sogenannten Cross-Company-Collaboration. Während zum Beispiel die E-Mail asynchron und seriell ist, ermöglicht Collaboration ein paralleles und synchrones Arbeiten. Das führt Holger Dyroff zufolge zu einer erheblichen Produktivitätssteigerung.
Ein Beispiel, wie Collaboration in der Praxis aussehen kann, erläutert Heinrich Welter, Territory Vice President EMEA Central & General Manager DACH bei Genesys, einem Anbieter von Call-Center-Software. So suchen etwa verschiedene Abteilungen gemeinsam nach Lösungen: „Kann ein Contact-Center-Agent eine hereinkommende Frage nicht selbst beantworten, kann er mit Hilfe von Collaboration-Tools in Echtzeit einen Kollegen aus der Buchhaltung miteinbeziehen.“
Collaboration als eine moderne Form der Zusammenarbeit zu verstehen, wirkt sich auf viele Unternehmensbereiche aus. „Mit dem Begriff ist eine neue Arbeitskultur verbunden, die tief greifende Veränderungen mit sich bringt“, betont Dirk Kiefer, Director Public Innovations beim IT-Dienstleister CGI. „Hierarchien werden infrage gestellt, Wissenssilos aufgelöst und Zuständigkeitsgrenzen überwunden.“ Insgesamt sei die gestalterische Freiheit des individuellen Arbeitsanteils sowie die gegenseitige Befruchtung durch Ideenaustausch viel höher. Deswegen, so Kiefer, seien - gut umgesetzt - „kollaborativ arbeitende Teams häufig schneller, kreativer und resilienter als klassisch arbeitende Gruppen“.
Dirk Kiefer
Dirk Kiefer
Director Public Innovations bei CGI
www.de.cgi.com
Foto: CGI
„Collaboration braucht Freiheitsgrade und die kann nur das Management gewähren.“
Collaboration zeichnet sich durch die Selbstverantwortung eines jeden Einzelnen sowie eine offene, transparente Arbeitskultur und moderne Organisationsformen aus, die durch die entsprechende Technologie unterstützt werden. Dabei scheinen die passenden Hardware-, Software- und Plattform-Lösungen die wichtigen Aspekte zu sein. Da sich diese Technologien aber kontinuierlich weiterentwickeln, darf man nach Ansicht von Florian von der Hagen von LH Industry Solutions den Mitarbeiter nicht vergessen, er sollte ebenso klar im Fokus stehen. „Er braucht einerseits die Fähigkeit, mit immer schneller stattfindenden Anpassungen umzugehen, und gleichzeitig die Kompetenz, laufend neu zu bewerten, welche Tools für welches Szenario am sinnvollsten eingesetzt werden.“ Je nachdem, wie Unternehmen das Thema selbstverantwortliches Handeln in den letzten Jahren gehandhabt hätten, komme es dann auch fast immer zu einem arbeitskulturellen Wandel. Und diese dynamischere, eigenverantwortlichere Arbeitskultur sei essenziell, damit das Unternehmen auf die disruptiven Ereignisse des Marktes schneller reagieren könne.
Dass der Mitarbeiter im Fokus stehen sollte, gelte unabhängig von der Unternehmensgröße. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, lassen sich die aktuellen Herausforderungen meistern. Es beginnt bei Start-ups, die mit ihren innovativen Ideen und meist kleinen, flexiblen Mannschaften selbst großen Unternehmen zu schaffen machen können, und endet bei Pandemien, die binnen Tagen Geschäftsmodelle zum Kollabieren bringen und eine komplette Neuausrichtung ganzer Unternehmen erfordern. ​
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