Das Systemhaus als Berater für die Digitalisierung

Partner des Mittelstands

von - 07.06.2019
Trend Outsourcing
Trend Outsourcing: Immer mehr Unternehmen setzen bei ihrer Informationstechnik auf die Services von Systemhäusern beziehungsweise IT-Dienstleistern.
(Quelle: Maximumm / shutterstock.com )
Doch wie sieht das alles eigentlich in der Praxis aus - in welcher Phase wendet sich der klassische Mittelständler an einen IT-Dienstleister?
In vielen Unternehmen sind noch immer diverse über die Jahre gewachsene Insellösungen im Einsatz, Medien- und Datenbrüche sind an der Tagesordnung. Zudem ist die Datenqualität häufig unzureichend. Fehlende Fachkräfte, veraltete Systeme und meist ohnehin eine fehlende Digitalisierungsstrategie verschärfen die Situation.
Die Vorstellungen der Unternehmen, die sich an einen Dienstleister wenden, sind nach der Erfahrung von Uwe Bergmann von Cosmo Consult deshalb ganz unterschiedlich: So möchten die einen zum Beispiel lediglich mehr Transparenz, etwa in ihren Lagerbeständen. Dafür werde eine technologische Lösung gesucht. Ein anderes Unternehmen suche nach digitalen Geschäftsoptimierungen, zum Beispiel durch Predictive Maintenance. Und dann gebe es auch die Unternehmen, die sich fragen, wie sie ihr Geschäftsmodell anpassen müssen, um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Andreas Prenneis
Andreas Prenneis
Mitglied des Vorstands
bei adesso
www.adesso.de
Foto: adesso
„Systemhäuser stehen unter Druck. Sie müssen künftig ihr Portfolio durch Cloud-Lösungen und Geschäftsmodelle (…) erweitern.“
Dass die Bedeutung von Systemhäusern beziehungsweise Dienstleistern für den klassischen Mittelstand wächst, bestätigt Cancoms Vice President Werner Schwarz. Das hat seiner Ansicht nach gleich mehrere Gründe: „Kunden wünschen sich verstärkt einen IT-Partner, der ihnen ganzheitlich über alle Ebenen hinweg Lösungen anbietet, auch zur IT-Transformation. Sie wollen nicht nur Produkte und/oder Dienstleistungen beziehen, sondern zudem umfassend beraten werden.“ Als einen weiteren Grund für das Hinzuziehen eines Dienstleisters sieht er den IT-Fachkräftemangel, der sich insbesondere bei den Mittelständlern bemerkbar mache. Systemhäuser könnten hier unterstützen. Die Fachkräfte würden vom Dienstleister zur Verfügung gestellt, um die Digitalisierung voranzutreiben und durchzuführen.

Fazit

Eines ist klar: Systemhäuser beziehungsweise Dienstleister spielen auch und gerade in Zeiten der Cloud eine große Rolle. Denn um die vielen neuen Dienste gewinnbringend nutzen zu können, müssen sie in teils historisch gewachsene IT-Strukturen integriert werden.
Doch bei vielen Mittelständlern ist - trotz fehlender Fachkräfte und oft eingeschränktem Inhouse-Know-how - noch immer eine gewisse Skepsis bezüglich externen Dienstleistern vorhanden. Häufig besteht wohl die Befürchtung, dass einem das Zepter in Sachen IT aus der Hand genommen wird.
Umso wichtiger ist es, dass man einen Dienstleister wählt, der einem bereits beim ersten Gespräch genau zuhört, um zu verstehen, in welchen Bereichen man Unterstützung benötigt. Auf Basis eines objektiven Blicks von außen sollten sowohl die IT- als auch die Geschäftsprozesse betrachtet und ein Grundriss der IT-Architektur für die digitale Zukunft des Unternehmens gestaltet werden. Unternehmen sollten in jedem Fall erst einmal selbst überlegen, wo sie eigentlich stehen, und entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen. „Changing thinking before changing things“, wie Uwe Bergmann betont.
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