So sieht Management by Lego aus

Modell für die Wirklichkeit

von - 04.05.2018
Software Architektur
Lego-Modell: Dieses Beispiel aus der Praxis zeigt ein vereinfachtes Abbild einer komplexen Software-Architektur.
(Quelle: ipt)
Das strukturierte Vorgehen bei Lego Serious Play führt nach Auskunft von Rüttimann dazu, dass im Vergleich zu herkömmlichen Projektmanagement-Methoden in kurzer Zeit extrem viel erreicht wird. Die Zeitvorgaben nötigen die Teilnehmer, schnell Prototypen zu entwickeln, die später kombiniert, umgebaut oder auch zerstört werden können.
In der eher ungewohnten (Spiel-)Welt können sie die verrücktesten Ideen entwickeln und auf das Modell des Kollegen noch eins draufsetzen. „Am Schluss siegt doch die Vernunft über die entfesselten Gedanken, wenn die Ideen dem Realitäts-Check unterzogen werden“, weiß der Experte.
Die Methode fördert außerdem eine sachliche Diskussion: Während der Sessions wird ausschließlich über das Modell gesprochen und nicht über eine tatsächliche Person oder ein Team. Beispielsweise kann ein schwarzer Brunnen, auf dem Lego-Männchen ohne Kopf stehen, eine Abteilung symbolisieren, in der alles verschwindet und niemand die Verantwortung übernimmt. Eine derart niederschmetternde Kritik wird im Lego-Spiel anders aufgenommen, als wenn der Systems Engineer Ivo dem Team-Leader Horst gegenübersteht und auf die Missstände hinweist.

Engagement

Identity Idee Modellieren
Strukturiertes Vorgehen: Dieses soll dazu führen, dass in kurzer Zeit viel erreicht wird.
(Quelle: ipt)
Die Lego-Methode unterscheidet nicht zwischen Experten und Neulingen. Jeder Teilnehmer muss den anderen sein Lego-Modell respektive seine Idee erklären. Beim Storytelling wird Expertenwissen geteilt. Neulinge können das challengen. Jeder Teilnehmer hat dieselbe Aufmerksamkeit.
So kommen sonst eher ruhige Mitarbeiter zu Wort – und Extrovertierte muss der Moderator zügeln. Rüttimann weiß, dass Lego Serious Play maximale Aufmerksamkeit und ein hohes Engagement von allen Beteiligten erfordert.
Die Regeln von Lego Serious Play sehen vor, dass sich niemand dem Prozess entziehen und eine ruhige Kugel schieben kann. Das erfordert von den Teilnehmern einerseits Engagement, aber auch viel Disziplin. Die Tatsache, dass es sich bei dem Arbeitsgegenstand um ein Spielzeug handelt, vereinfacht aber die Anforderung.
„Durch die Haptik der Lego-Bausteine und das Storytelling werden Emotionen und Kreativität gefördert“, sagt Rüttimann.
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