So geht Datenanalyse von morgen

BI als Weg aus der Krise?

von - 14.09.2020
Die aktuelle Corona-Pandemie hat so manches Unternehmen in die Krise gestürzt. Für viele Betrieb stellt sich hier die Frage, ob Business Intelligence beziehungsweise die Auswertung von Daten ein Weg aus dem Tief sein könnte. Dies ist natürlich stark abhängig vom Unternehmen, dessen Produkten oder Dienstleistungen und welche Daten ich mir in einer Krisenzeit anschaue. Auf dieser Grundlage können mit Hilfe moderner Analysemethoden sicherllich Alternativen besser betrachtet und abgeschätzt werden.
„Der massive Einschnitt durch die Corona-Krise hat in jedem Fall in außerordentlicher Weise gezeigt, wie notwendig qualitativ hochwertige Daten zur Beurteilung der Lage sind, aber gleichzeitig auch, wie schwierig Vorhersagen werden, wenn sich die Rahmenparameter für die Unternehmen dramatisch ändern“, so Marcus Giehrl von NTT. Data Anlaytics könne natürlich sehr wohl helfen im Umgang mit der Corona-Krise -  „die Vorhersagequalität ist aber mehr denn je kritisch zu hinterfragen. Der Fokus auf die Themen Datenqualität und die Qualität der Modellierung werden durch den disruptiven Charakter der Krise noch verstärkt.“
Es bringe aber nichts, wenn ich zum Beispiel als Ladenbetreiber erkenne, dass ich weniger Umsatz mache und in welchen Städten meine Ladenlokale schlecht laufen, erklärt Jörg Schmidt von TIQ Solutions. Deswegen müsse man vielmehr erkennen, „dass ein Online-Geschäft und dessen Wahrnehmung beim Kunden in dieser Krise hilfreich sein könnten, den Umsatz am Laufen zu halten. Oder dass ich als Restaurantbesitzer einen Lieferservice einrichten muss und plötzlich eher zum Kunden muss, statt dass dieser wie bisher zu mir kommt.“ Bin ich wiederum ein Online-Händler, dann könnten Daten über die Top-Produkte helfen gegebenenfalls Produktionskapazitäten und Preisgestaltung anzupassen.
Um beim Beispiel des Ladenlokals zu bleiben: Der stationäre Einzelhandel hat generell ein Absatzproblem - unabhängig von Corona. Die Corona-Krise zwingt die Unternehmen dazu, neue Strategien zu ermitteln und sie tatsächlich anzugehen. Der Leidensdruck wurde somit durch Corona einfach nur verstärkt und zwingt zum Handeln. Anders sehe es im Online-Segment aus: „ Da sehe und höre ich Data Analytics in Summe häufiger, vermutlich beschleunigt es dennoch die schon eintretenden Veränderungen. BI oder DataAnalytics-Anbieter müssen die Chance nutzen und die entsprechenden Mehrwerte aufzeigen“, so Schmidt.
Die Corona-Krise habe die Sicht auf Business Intelligence nach Ansicht von Marcus Giehrl mit Sicherheit verändert, allein schon, weil nahezu jeder Einzelne jetzt einen persönlichen Bezug zu Daten und deren Auswirkungen auf Entscheidungen der täglichen Lebensführung habe. Hinzu komme die globale Tragweite. „Die wochenlangen Sondersendungen mit Statistiken und KPIs zu den Infektionszahlen sind jetzt Teil des individuellen und kollektiven Gedächtnisses rund um den Globus.“ Das werde sowohl die Nachfrage von Business Intelligence m Sinne der Erwartungshaltung und Kundenanforderungen als auch die Anbieterseite verändern.

Fazit

Der Markt für Business Intelligence und die Möglichkeiten aufgrund neuer Technologien entwickeln sich ständig weiter. Doch trotz Künstlicher Intelligenz, Self-service BI & Co. - wichtig ist vor allem, dass sich Unternehmen auf die Datenanalyse einlassen und, falls noch nicht geschehen, endlich die ersten Projekte in Angriff nehmen.
Die aktuelle Krisenzeit erfordert von Entscheidern ein noch schnelleres Agieren als üblich. „Den Luxus stunden- oder tagelanger Datenauswertungen oder von intransparenten Prozessen können sie sich in diesen Phasen nicht leisten“, so das Resüme von Dr Michel. Dazu brauche es nicht nur sofort verfügbare Auswertungen, sondern auch Optimierungssysteme, die basierend auf diesen Daten operative Entscheidungen treffen können, etwa in der Absatzplanung, Bestandsoptimierung, Produktionsplanung oder in verschiedenen Bereichen von Logistik und Transport.
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