So begleiten Berater den digitalen Wandel

Digitale Transformation ist unternehmensspezifisch

von - 16.06.2015
Jens Wassermann, Verantwortlich für Telecommunications & Media, msg systems AG
Jens Wassermann, Verantwortlich für Telecommunications & Media, msg systems AG
Die Reise durch die digitale Transformation verläuft für jedes Unternehmen anders und orientiert sich an branchenspezifischen Gegebenheiten, schildert Paul Lokuciejewski von Capgemini die Situation. Die Lösungen müssten passend und individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sein. Ein Patentrezept für die Transformation gebe es nicht. Was bei dem einen Unternehmen funktioniere, könne bei dem anderen nach hinten losgehen.
Aber auch wenn individuelle Lösungen die einzige Möglichkeit sind, gibt es für den Weg dorthin bewährte Standards, erläutert Dagmar Bleilebens (Atos). Unternehmen sollten etwa mit einem Management-Workshop starten, „in dem das Potenzial einer digitalen Transformation den Beteiligten konkret vor Augen geführt wird“. Danach würden spezifische Lösungsvorschläge ausgearbeitet, Handlungskonzepte abgeleitet und konkrete nächste Schritte vereinbart. „Entscheidend für den Erfolg digitaler Transformationsprojekte ist, die Aufgabenstellung und das Ergebnis von Anfang an richtig zu definieren“, rät Clemens Oertel. „Und dann muss natürlich – wie bei allen Veränderungsprozessen – die Unternehmensführung das Projekt konsequent vorantreiben.“
Als grundsätzliches Ziel nennt Stephan Osthues (IBM) die „vertikale und horizontale Integration von Produktions- und Geschäftssystemen sowie die Integration innerhalb von Wertschöpfungsketten“. Das setze eine nahtlose Kommunikation aller beteiligten Systeme voraus und könne durchaus mit bewährten Standardkomponenten funktionieren, etwa mit SAP.

Patentrezepte gibt es nicht

Auch für Christian Till Roga gibt es kein Patentrezept „für das beste Kundenerlebnis“. In dieser Hinsicht müssten sich Unternehmen sogar unterscheiden. Bei den Technologien strebt laut Roga dafür aber alles nach Automatisierung und Standardisierung, weil es einfacher und effizienter sei, seinen Service auf vorhandenen Cloud-Plattformen aufzubauen.
Ohne verallgemeinern zu wollen, nennt Matthias Mierisch vier Themenfelder für die digitale Transformation: Unternehmen müssten sich strategisch mit der Auswirkung der Digitalisierung auf ihr Geschäftsfeld auseinandersetzen. Dann müssten sie die organisatorischen Voraussetzungen schaffen und Business und IT verschmelzen. Die Rolle der IT müsse generell gestärkt werden, weil sie ein kritischer Erfolgsfaktor sei. Last but not least gehöre der Unternehmenskultur viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Nach Jens Wassermanns Dafürhalten ist letzten Endes die Auswahl eines geeigneten (Geschäfts-)Partners und ein ansprechendes Kundenerlebnis der entscheidende Aspekt: „Die Qualität der – sowohl physischen als auch virtuellen – Interaktion von Kunden mit einer Firma ist von kaum zu überschätzender Bedeutung.“
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