So begleiten Berater den digitalen Wandel

Digitaler Wandel betrifft alle Branchen

von - 16.06.2015
Fragt man die Consulting-Unternehmen, in welchen Branchen und Geschäftsfeldern die digitale Transformation am drängendsten ist, dann will sich niemand so richtig festlegen. Über kurz oder lang sind alle Branchen von der digitalen Transformation betroffen. Priorisierungen vorzunehmen fällt daher nicht ganz leicht.
Rolle der IT
Rolle der IT: Welche Rolle spielt die interne IT bei der Umsetzung der digitalen Transformation?
„Alle müssen ran“, konstatiert folglich Stephan Osthues. (IBM) Dennoch hat er Favoriten. Für ihn gehört der Handel zu den Vorreitern, während die Finanzdienstleister traditionell und vergleichsweise zögerlich vorgingen. Im Sinne des Industrie- und Hightech-Standorts Deutschland ist seiner Meinung nach die Maschinen- und Automobilbranche ein wichtiger Transformationsbereich. Weil die Konkurrenz in den USA und China nicht schlafe, müsse hier ein möglichst rascher Konsens zwischen Industrie und Politik bezüglich allgemein verbindlicher Standards und Sicherheitsfragen gefunden werden.
Im Handel und bei den Konsumgütern vollziehe sich die digitale Transformation gerade, erklärt Paul Lokuciejewski, „aber auch in der produzierenden Industrie“. Diese These unterstützt Thomas Stöcker von NTT. Ihm zufolge sieht insbesondere die produzierende Industrie Bedarf, ihre IT-Infrastrukturen innerhalb der Cloud-Transformation und später für die Industrie 4.0 weiter aufzurüsten, während Banken bereits gut gerüstet seien. Sie hätten stattdessen Nachholbedarf in der prozessualen Vernetzung, bei Omnichannel und Customer Excellence. Gleiches gelte für Energieversorger.
Zu Beginn des Jahres liege der Fokus auf den Branchen Automotive, Health und Energy, legt sich Christian Till Roga fest. Hinzu kämen Retail und Manufacturing.

Digitaler Wandel benötigt Zeit

Eine Transformation ist aber nicht von heute auf morgen beendet. Für Jens Wassermann sind etwa die Telekommunikations- und Medienunternehmen bereits weit fortgeschritten, aber längst nicht am Ziel. „In diesen Branchen müssen Innovationen für den Endkunden und zwischen den Unternehmen beständig fortgeführt werden, um am Markt zu bestehen. Nur mit der entsprechenden IT bleiben sie wettbewerbsfähig“, so Wassermann (msg systems). Matthias Mierisch (arvato) spricht hier von „Reifegrad“ und sieht einen solchen in hoher Ausprägung in der Medienbranche und beim Handel, während er im Energiesektor eher gering ausfalle. Smart Grids und Smart Metering zeigten allerdings, dass sich dies bald ändern werde.
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