So begleiten Berater den digitalen Wandel

Zwei Drittel sind auf Consulting angewiesen

von - 16.06.2015
Ohne Beratung durch externe Firmen ist die digitale Transformation für zwei Drittel der deutschen Firmen einer Umfrage von Crisp Research zufolge nicht zu schaffen. Laut Clemens Oertel liegt das daran, dass Entscheider in den Unternehmen das Thema zwar angehen wollen, aber nicht so recht wissen, wo sie anfangen sollen und was ihnen am meisten Mehrwert bringt.
Dagmar Bleilebens, Managing Partner, Atos Deutschland
Dagmar Bleilebens, Managing Partner, Atos Deutschland: "Heute kaufen Kunden vielleicht noch ein Auto, in Zukunft werden sie den Service ,Autofahren‘ kaufen."
Digitale Techniken seien kein Zusatz oder eine reine Erweiterung bestehender Prozesse und Produkte, führt Dagmar Bleilebens von Atos dazu aus. Unternehmen müssten lernen, digital zu denken und konsequent aus der Sicht des Kunden zu konzipieren. Bleilebens: „Heute kaufen Kunden vielleicht noch ein Auto, in Zukunft werden sie den Service ,Autofahren’ kaufen.“ Die Herausforderung bestehe darin, zu erkennen, was die Digitalisierung bringt und wo sich Firmen transformieren müssen, bestätigt Matthias Mierisch (arvato).
Die digitale Transformation müsse vom gesamten Unternehmen getragen und von der Geschäftsführung und den Mitarbeitern aktiv mitgestaltet werden, so Stephan Osthues von IBM. Er betont: „Hierfür ist auch Beratung im Sinne von Change Management gefragt, denn die digitale Transformation muss im gesamten Unternehmen akzeptiert und gelebt werden. Das ist nicht nur ein IT-Thema, sondern Business und IT müssen sich gleichermaßen verändern.“

Die Transformation stellt Unternehmen vor große Aufgaben

„Die Transformation und Ergänzung der bestehenden Geschäftsprozesse durch digitale Komponenten stellt Unternehmen vor große Veränderungsaufgaben in der IT, aber vor allem in der Unternehmenskultur“, erläutert Jens Wassermann von msg systems den Beratungsbedarf.
Matthias Mierisch, Vorsitzender der Geschäftsleitung DACH, arvato Systems GmbH
Matthias Mierisch, Vorsitzender der Geschäftsleitung DACH, arvato Systems GmbH: "Es stellt sich die Frage, welchen Reifegrad die Digitalisierung in verschiedenen Branchen bereits hat."
„Der Wandel hin zu einer stärkeren Öffnung der Unternehmensprozesse nach außen, einer starken Vernetzung und Verzahnung mit vor- und nachgelagerten Partnern ist die Grundlage für den zukünftigen Erfolg.“ Das bestätigt auch Christian Till Roga (T-Systems), der die Chance für deutsche Unternehmen in vernetzten Wertschöpfungsketten der Industrie sieht. Man müsse sich deshalb schnell und pragmatisch auf Standards einigen. Unternehmen müssten sich zunächst einmal davon verabschieden, dass die Digitalisierung nur ihnen, den transformierenden Unternehmen, Wettbewerbsvorteile bringen kann.
Unsicherheit besteht laut Paul Lokuciejewski (Capgemini) darüber hi­naus in Sicherheitsfragen, Stichwort Cybersecurity. Zudem griffen Unternehmen vermehrt auf externes Know-how zurück, wenn es um die Etablierung neuer Rollen wie die eines Chief Digital Officers und die Gestaltung eines effektiven Innovationsmanagements gehe.
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