So begleiten Berater den digitalen Wandel
Wettbewerbsfähigkeit ist bedroht
von Mark Lubkowitz - 16.06.2015
Unternehmen, die die digitale Transformation nicht vollziehen wollen oder können, verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit. Darin sind sich die Consulting-Firmen einig. „Wer nicht digitalisiert, stirbt“, heißt es bei T-Systems-Mann Christian Till Roga. Längst würden angestammte Geschäftsmodelle durch Start-ups infrage gestellt, so Thomas Stöcker (NTT).
Bestehende Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle nicht anpassen, können den Start-ups wenig entgegensetzen und deshalb im Preiswettbewerb nicht mehr bestehen, oder sie verlieren den Wettkampf einfach aufgrund fehlender Kundenbindung. „Kreative Zerstörer“ nennt Dagmar Bleilebens die Start-ups und bezieht sich auf Unternehmen wie Uber, die das Taxi-Gewerbe angreifen, oder Airbnb, die den Hoteliers Übernachtungsgäste abspenstig machen. Bleilebens prognostiziert eine Verringerung des Marktvolumens in diesen Branchen und geht davon aus, dass auch Unternehmen in vielen anderen Branchen dauerhaft mit neuen Wettbewerbern konfrontiert werden.
Möglichst große Stücke vom verbleibenden Kuchen bekomme nur ab, wer Produkte und Dienste schneller, flexibler und kostengünstiger bereitstellen könne, fasst Jens Wassermann (msg systems) die notwendige Strategie zusammen. In den Smart Services sieht Clemens Oertel (Accenture) die Zukunft. Hier befinde sich die deutsche Industrie in einer guten Ausgangslage, ihre weltweite Führungsposition zu verteidigen, vorausgesetzt, sie nutze die Chance der Digitalisierung entschlossen genug.
Wer die Vorteile der digitalen Transformation ignoriere, bekomme mittel- und langfristig Probleme, nicht nur im Hinblick auf die eigene Leistungsfähigkeit, sondern auch hinsichtlich der Kundenbindung, der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und am Ende auch der Attraktivität als Arbeitgeber, merkt Stephan Osthues von IBM an.