Smartphone und Tablet statt PC und Workstation

Rohde & Schwarz und die MobileFirst Platform

von - 09.10.2015
Zu den Firmen, die auf mobile Anwendungen setzen, zählt Rohde & Schwarz. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Messtechnik für die Kommunikations- und Rundfunkbranche. Es stellt Mitarbeitern, Partnern und Kunden mobile Apps auf fünf Systemplattformen zur Verfügung. Um den Entwicklungs- und Anpassungsprozess dieser Apps zu beschleunigen, implementiert das Unternehmen mit MobileFirst Platform Foundation eine spezielle Plattform von IBM. Sie ermöglichte es laut Rohde & Schwarz, die Entwicklungskosten für mobile Anwendungen um 60 Prozent zu senken.
Rohde & Schwarz: Das Unternehmen stellt Mitarbeitern, Partnern und Kunden mobile Apps auf fünf Systemplattformen zur Verfügung.
Rohde & Schwarz: Das Unternehmen stellt Mitarbeitern, Partnern und Kunden mobile Apps auf fünf Systemplattformen zur Verfügung.
(Quelle: Rohde & Schwarz )
Zu den Anwendungen zählen Sales Web Mobile für den Zugriff auf Marketing- und Vertriebsunterlagen, außerdem Sales Circular. Diese App stellt in Echtzeit aktuelle Produktdaten zur Verfügung. Speziell für Unternehmen, die eine Cross-Platform-Strategie in Bezug auf mobile Anwendungen verfolgen müssen, sind Entwicklungslösungen wie die von IBM eine Hilfe. Allerdings gilt auch in diesem Fall: Für kleinere Unternehmen kommt dieser Weg wohl eher nicht in Betracht, Stichwort Kosten. Zudem besteht das Risiko, sich bei Einsatz einer solchen Mobile Enterprise Application Platform (MEAP) an einen Anbieter zu binden.

Safety first

Ein besonders heikles Thema im Zusammenhang mit dem Einsatz mobiler Systeme im Unternehmen ist die Sicherheit von Daten und Anwendungen. Das Speichern und Bearbeiten von Daten auf Smartphones, Tablets und Notebooks bringt ein erhöhtes Risiko mit sich. Das gilt auch für den Transfer von Daten über unsichere Netze wie öffentliche Wireless LANs und Mobilfunk-Verbindungen. „Um diesen Risiken zu begegnen, sollten vertrauliche Daten idealerweise zentral auf den Unternehmens-Servern gespeichert werden und nur bei Bedarf auf dem mobilen Endgerät verfügbar sein“, rät Johannes Ströher, Experte für IT-Sicherheit bei der msg systems AG. „Denn je weniger Daten auf dem mobilen Gerät gespeichert sind, desto weniger können verloren gehen.“ Der Zugang zu den Unternehmens-Servern sowie die Übertragung dorthin müssen entsprechend abgesichert werden, etwa durch Fire­walls, Systemhärtung, Übertragungsverschlüsselung oder eine Überprüfung von Zertifikaten.
Christof Baumgärtner, Vice President Sales Central, Northern, Eastern Europe and Middle East bei MobileIron
Christof Baumgärtner, Vice President Sales Central, Northern, Eastern Europe and Middle East bei MobileIron: „Container-Lösungen, die Business-Apps und die darin enthaltenen Daten zuverlässig absichern, werden in Mobility-Lösungen ein entscheidendes Element sein.“
Ergänzend dazu gilt es festzulegen, wer wann auf welche Geschäftsdaten Zugriff haben darf: „Bevor sich ein Unternehmen für eine mobile Lösung entscheidet, sollte der genaue Bedarf geklärt werden. Es sollte festgelegt werden, welche Nutzer Zugriff erhalten sollten und auf welche Daten überhaupt zugegriffen werden sollen“, sagt Daniel Model. „Davon abgesehen sollte man sich eine Strategie in Bezug auf die Sicherheit überlegen, nach dem Motto ‚Was möchte ich erlauben?‘ und ‚Was möchte ich verbieten?‘“

Device Management

In puncto Sicherheit sind laut der Unternehmensberatung Propelics Fehleinschätzungen anzutreffen. Eine besteht darin, seitens der IT-Abteilung ein Mobile Device Management (MDM) als ausreichend zu erachten. Dies trifft jedoch nur bis zu einem gewissen Grad zu. Denn private Smartphones und Tablets, die Mitarbeiter auch geschäftlich nutzen, können in vielen Ländern allein aus Gründen des Datenschutzes nicht in ein stringentes MDM-Konzept eingebunden werden, das umfassende Zugriffsrechte für die IT-Abteilung vorsieht. Daher muss der Sicherheitsrahmen für Enterprise Mobility über MDM hinausgehen.
„Es empfiehlt sich zunächst eine Mobile-Device-Management-Lösung zu implementieren und diese durch eine passende Mobile-Content-Management-Software zu ergänzen“, erläutert Daniel Model von Acronis.
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