Smartphone und Tablet statt PC und Workstation

Mobilgerät und Back-End-Systeme verbinden

von - 09.10.2015
Für das Beratungshaus Experton Group hängt der Einsatz einer mobilen Middleware davon ab, welche Apps zum Einsatz kommen. Vor allem bei Apps für den Business-to-Business-Bereich, die eine Verbindung zwischen Mobilgerät und den Back-End-Systemen bei einem Kunden herstellen, ist eine Middleware sinnvoll. Zu diesen Applikationen zählen beispielsweise Apps für die Steuerung, Wartung und Fehlerdiagnose von Maschinen im Fertigungsbereich. Trends wie Industrie 4.0, also die Vernetzung von Produktionssystemen, Logistik und traditioneller IT, werden die Nachfrage nach solchen Apps in den kommenden Jahren erhöhen.
Jörg Mecke, Business Unit Manager Business Productivity beim Systemhaus Fritz & Macziol
Jörg Mecke, Business Unit Manager Business Productivity beim Systemhaus Fritz & Macziol: „Trotz der Vorteile, die Enterprise Mobility als strategischer Ansatz bietet, sehen wir bei vielen kleinen Unternehmen noch Zurückhaltung.“
Auch bei Apps für den Business-to-Employee-Sektor ist eine Middleware hilfreich, sobald etwa fünf Apps und ebenso viele Back-End-Systeme im Einsatz sind. Zu dieser Kategorie von Apps gehören beispielsweise Messaging- und Collaboration-Tools, außerdem Anwendungen, die die Verbindung zu Warenwirtschaftssystemen und ERP-Lösungen (Enterprise Resource Planning) herstellen.

Apps bereitstellen

Ein zentraler Punkt einer Enterprise-Mobility-Strategie sind die Apps, über die Mitarbeiter auf Anwendungen im Back-End zugreifen. Laut IDC setzten 2014 noch mehr als 60 Prozent der deutschen Unternehmen auf selbst entwickelte Mobilanwendungen. 2015 werden es nur noch 42 Prozent sein. Im Gegenzug wollen 47 Prozent der Firmen die App-Entwicklung Dienstleistern über­geben.
Zwei wesentliche Ursachen für diesen Trend sind die Kosten und die Zeitverzögerungen, die mit dem Do-it-yourself-Ansatz verbunden sind. Nach Untersuchungen der amerikanischen Mobil-Softwarefirma Kinvey dauert es in 56 Prozent der Unternehmen zwischen sieben Monaten und mehr als einem Jahr, bis die hauseigenen Entwickler eine App programmiert haben. Im Durchschnitt kostet es zudem 250.000 Dollar, um eine App zu entwickeln und zu implementieren.
Entwicklung mobiler Business-Apps: Unternehmen, die mobile Business-Anwendungen einsetzen, lassen diese Apps verstärkt von externen Dienstleistern entwickeln.
Entwicklung mobiler Business-Apps: Unternehmen, die mobile Business-Anwendungen einsetzen, lassen diese Apps verstärkt von externen Dienstleistern entwickeln.
Hinzu kommt, dass laut IDC in deutschen Firmen durchschnittlich zwei bis drei unterschiedliche Mobil-Systemplattformen pa­rallel im Einsatz sind, also iOS, Android, Windows Phone oder Blackberry OS. Apps müssen somit regelmäßig an diese Betriebssysteme angepasst werden, insbesondere an neue Versionen. Speziell für mittelständische Unternehmen ist der damit verbundene Aufwand schlichtweg zu hoch. Daher ist es für solche Firmen eine Überlegung wert, entweder modifizierte Standard-Apps einzusetzen oder Anwendungen von externen Dienstleistern entwickeln zu lassen.
Die Bereitstellung von Apps erfolgt zunehmend über unternehmensinterne App-Stores. Sie stellen für die jeweiligen Systemplattformen eine Auswahl von Apps bereit. Ähnlich wie bei den App-Stores von Apple oder Goo­gle sucht sich der Anwender die gewünschten Anwendungen aus und lädt sie auf sein Smart­phone oder Tablet herunter. „Ebenso wie bei der Nutzung von – privaten – mobilen Endgeräten kommt es auch in diesem Bereich darauf an, dass die Kontrolle bei der IT-Abteilung bleibt“, erläutert Daniel Model, Manager Sales Engineering Europe bei Acronis, einem Anbieter von Lösungen für das Synchronisieren und Teilen von Unternehmensdaten.
„Daher empfiehlt sich der Einsatz einer Software für das Mobile Content Management. Mit ihr können Administratoren steuern, welche Inhalte mit welchen Apps bearbeitet werden dürfen und wo Unternehmensdaten gespeichert werden.“
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