Smartphone und Tablet statt PC und Workstation

Apps, Firmenprozesse und Mobile Middleware

von - 09.10.2015
Der Experton Group zufolge beschäftigten sich vor allem Großunternehmen bereits mit Themen wie Mobile CRM (Customer Relationship Management) und Mobile Service Dispatch (Einsatz von Mobilsystemen zur Steuerung von Servicedienstleistungen).
Tablet, Smartphone, Smartwatch: Über diese Geräte sollen nach den Vorstellungen von Apple und IBM Mitarbeiter auf Unternehmensanwendungen zugreifen.
Tablet, Smartphone, Smartwatch: Über diese Geräte sollen nach den Vorstellungen von Apple und IBM Mitarbeiter auf Unternehmensanwendungen zugreifen.
(Quelle: Apple / IBM )
Solche Ansätze sollen vor allem die Effizienz von Vertriebs- und Service-Fachleuten erhöhen. Unternehmen, die sich noch in dieser Phase befinden, haben häufig Pilotprojekte implementiert. Eine Anpassung der Endgeräte, Anwendungen und Sicherheitslösungen an mobile Prozesse erfolgt jedoch nur in unzureichendem Maß.
Etwa seit Beginn dieses Jahres rollt Welle Nummer drei. Ihre Merkmale: Mitarbeitern in bestimmten Tätigkeitsbereichen, etwa Management, Vertrieb oder Service, werden maßgeschneiderte mobile Komplettlösungen bereitgestellt. Sie bestehen aus Apps, Endgeräten und der Anbindung an unternehmensinterne Prozesse. Die Experton Group hat in Deutschland ein wachsendes Bewusstsein bei den IT-Abteilungen und Fachabteilungen dafür registriert, dass Enter­prise Mobility mehr ist, als mobile Systeme und Anwendungen zu verwalten. Es setze sich eine strategische Sichtweise durch, so das Beratungshaus.

Mobile Middleware für Apps

Unter IT-Fachleuten kontrovers diskutiert wird die Frage, auf welche Weise mobile Apps mit Geschäftsanwendungen im Unternehmensnetz kommunizieren sollen, beispielsweise einem CRM-System oder einer Lösung für Warenwirtschaft. Etliche Experten plädieren für eine mobile Middleware. Eine solche Software-Ebene wird zwischen den Mobilsystemen beziehungsweise deren Betriebssystemen und Apps sowie den Anwendungsmodulen im Back-End platziert, etwa einem Warenwirtschaftssystem.
Was sich Firmen von Mobility erhoffen: Effizienter, schneller und produktiver wollen deutsche Unternehmen mit mobilen Technologien werden. Das ergab eine Studie von IDC.
Was sich Firmen von Mobility erhoffen: Effizienter, schneller und produktiver wollen deutsche Unternehmen mit mobilen Technologien werden. Das ergab eine Studie von IDC.
Aus Sicht des deutschen Systemhauses T-Systems sprechen mehrere Gründe für den Einsatz einer solchen Middleware beziehungsweise einer gemanagten Mobile-Middleware-Plattform: Sie trennt die mobilen Systeme von Unternehmens-Servern und bilden eine Art Pufferschicht. Dort werden die Daten synchronisiert, aber auch Sicherheitsmechanismen wie die Authentifizierung der Nutzer, die Verschlüsselung von Daten und Zugriffsregeln abgebildet.
Auf dem Endsystem sorgt die Middleware für die richtige Darstellung und Verarbeitung der Inhalte. Um Mobilsysteme beziehungsweise Apps mit Back-End-Anwendungen zu verknüpfen, müssen nur die entsprechenden Programmierschnittstellen (APIs, Application Programming Interfaces) der Middleware angepasst werden. Das Warenwirtschaftssystem oder die Kundendatenbank im Hintergrund bleiben unangetastet. Das ist für viele Unternehmen ein zentraler Punkt. Denn in der Regel werden Anwendungen wie SAP an die Anforderungen des Unternehmens angepasst. Änderungen an diesen Back-End-Applikationen sind daher aufwendig.
Hinzu kommt, dass etwa alle sechs Monate eine neue Version von Mobilbetriebssystemen wie Android, Apple iOS und Windows Phone sowie der entsprechenden Standard-Apps auf den Markt kommt. Die kontinuierliche Anpassung der Apps an die Unternehmenssysteme muss also ganzheitlich erfolgen und dabei drei Dimensionen beachten:
  • die Konformität mit den Betriebssystemen
  • die Kompatibilität mit den Back-End-Systemen
  • den Funktionsumfang der Gesamtlösung für jede App auf jedem Endgerät.
Verwandte Themen