Smartphone und Tablet statt PC und Workstation

Nutzen und Vorteile der Enterprise Mobility

von - 09.10.2015
Welche konkreten Vorteile Enterprise Mobility bringt, hängt vom jeweiligen Unternehmen und der Branche ab, in der es arbeitet, außerdem von der Abteilung, in der Mitarbeiter mobil tätig sind. „Unternehmen müssen daher im Vorfeld klären, in welchen Prozessen und Abteilungen mobile Lösungen ihr Produktivitätspotenzial am besten und schnellsten entfalten können“, so Christof Baumgärtner, Vice President Sales Central, Northern, Eastern Europe and Middle East bei MobileIron, einem Anbieter von Lösungen für das Enterprise Mobility Management. „Das ist sicher in jedem Unternehmen und in jeder Branche ein wenig anders.“
Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC
Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC: „Fachbereiche sind nicht mehr nur Anwender von mobiler Technologie, sondern haben wachsenden Einfluss bei der Beschaffung von Smartphones, Apps & Co.“
Auch zu der Frage, ob beziehungsweise wie sich der Einsatz mobiler Systeme in einem wirtschaftlichen Nutzen widerspiegelt, sind konkrete Zahlen noch rar. Eine Untersuchung, die das deutsche Beratungshaus Techconsult im Auftrag von Microsoft durchführte, kommt beispielsweise zu dem Schluss, dass Mobiltechniken in Marketing-Abteilungen zu einer Leistungssteigerung von 10 Prozent führen. Als Messgrößen dienten unter anderem die Reak­tionsgeschwindigkeit auf Anfragen, die Termintreue und der Anteil der Marketingkosten an den Gesamtkosten.
Generell erhoffen sich Unternehmen von Enterprise Mobility eine Steigerung der Effizienz, schnellere Abstimmungsprozesse, eine Reduzierung der Kosten sowie eine höhere Agilität. Zu diesen Resultaten kommen die meisten Studien, etwa von IDC, Techconsult, der Experton Group, Gartner und Lünendonk.
Das volle Potenzial von mobilen Geschäftsprozessen erkennen jedoch noch wenige Unternehmen, so Jörg Mecke, Business Unit Manager Business Productivity beim Systemhaus Fritz & Macziol: „Moderne Geräte werden, nicht zuletzt auf Druck der jüngeren Mitarbeiter, zwar angeschafft, deren Einsatz schöpft das Potenzial von Mobile jedoch meist nicht aus.“ Er plädiert dafür, mobile Systeme so in Geschäftsprozesse zu integrierten, dass Geschäftsdaten nahtlos sichtbar und managebar werden, nach dem Grundsatz Business to Device. „Dadurch können beispielsweise Vertriebsmitarbeiter, Wartungstechniker und Manager über eine App von überall aus auf Daten im Back-End zugreifen, etwa auf das Customer-Relationship-Management-System, SAP-Anwendungen oder Microsoft SharePoint.“

Die Umsetzung

Nach Analysen des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Experton Group erfolgte die Umsetzung von Mobile-Enterprise-Strategien in drei Wellen. Im ersten Schritt wurden mobile Endgeräte und IT-Dienste wie der Zugriff auf E-Mails einem kleinen Kreis von Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Diese Welle erreichte etwa 2005 ihren Höhepunkt. Das typische Endgerät war ein Blackberry-Mobiltelefon mit E-Mail-Funktion.
Die zweite Welle ist durch die Einführung von Smart­phones, mobilen Anwendungen (Apps) und entsprechenden App-Stores gekennzeichnet, außerdem von neuartigen Endgeräten wie Tablets und Convertibles. Zwar war der Höhepunkt dieser Entwicklung laut Experton im Herbst 2010, doch hält sie vor allem in kleineren und mittelständischen Unternehmen noch an.
Allerdings werden bei der zweiten Welle mobile Endsysteme nicht in ein Mobile-Enterprise-Konzept integriert. Ein klassisches Beispiel für ein Endsystem der zweiten Welle ist das iPad als Vertreter einer neuen Endgeräte-Kategorie.
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