Rechenzentren outsourcen

Die Schweiz als sicherer Datenhafen

von - 17.01.2018
Rechenzentrum
Foto: Schneider Electric
Die Eidgenossen werben mit physisch und politisch sicheren Rechenzentren. Bei Co-Location-Anbietern können Unternehmen ihre eigene Hardware in den Schweizer Datentresoren betreiben.
Dieser Beitrag wurde von Claude Veya verfasst, Enterprise Account Manager bei der Schneider Electric AG.
Das Projektteam (v. l. n. r.): James Schütz, Infrastrukturmanager bei Safe Host, Gérard Sikias, Safe-Host-CEO, und Claude Veya, Enterprise Account Manager bei Schneider Electric.
(Quelle:
Schneider Electric)
An der Hauptachse von Lausanne nach Genf steht nicht nur der größte, sondern wohl auch einer der schönsten Datentresore der Schweiz. Der fensterlose, silbern glänzende Gebäudekomplex gehört dem IT-Infrastruktur-Anbieter Safe Host. Das Genfer Unternehmen ist seit 2002 kontinuierlich gewachsen und hat inzwischen drei Rechenzentren in Betrieb. Das erste steht in Plan-les-Ouates, hat eine Nutzfläche von 5000 Quadratmetern und ist zu 85 Prozent ausgelastet. Das zweite übernahm Safe Host im Frühjahr 2016 kurzfristig von Yahoo in Avenches. Es hat eine Fläche von 2000 Quadratmetern.
Mitte Mai vergangenen Jahres fand die Eröffnung des dritten Safe Hosts in der Waadtländer Gemeinde Gland statt. Der Data-Center-Neubau erreicht eine neue Dimension in der Schweiz. Mit einer Anschlussleistung von 40 Megawatt und einer Nutzfläche von 14.400 Quadratmetern – Platz für rund 3600 Racks – übertrifft es alle bisherigen rund 70 Data-Center bei Weitem.
Der Co-Location-Anbieter Safe Host wirbt rund um den Globus für seine Schweizer Datentresore. Auch wird Safe Host nicht müde, die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz sowie die gute Platzierung als weltweit dritt­sicherster Data-Center-Standort zu unterstreichen. Im Data Center Risk Index werden Kriterien wie die physische, politische, wirtschaftliche und die soziale Sicherheit untersucht. Besser als die Schweiz rangierten im Vergleich nur Norwegen (Platz 2) und Irland (Platz 1).

Facebook & Co. im Visier

Safe Host zielt auch auf internationale IT-Konzerne. „Internet­riesen wie Facebook oder Microsoft interessieren sich für Data-Center ab einer Größe von 5 bis 10 Megawatt elektrischer Leistung“, erklärt CEO und Mitgründer Gérard Sikias die Vorwärtsstrategie seines Unternehmens. „Mit unserem neuen Co-Location-Data-Center in Gland können wir sie in die Schweiz holen.“
Aber auch andere internationale Organisationen sowie Großkonzerne und KMUs werden angesichts des rasant wachsenden Datenvolumens immer offener gegenüber der Vorstellung, dass ihre Rechner nicht zwingend in den eigenen Räumen stehen müssen. Das Co-Location-Modell be­deutet, dass die Kunden ihre IT-Hardware selbst mitbringen. Safe Host als Co-Location-Anbieter sorgt für die gesamte Infrastruktur inklusive Stromversorgung, Kühlung der Server und physischer Sicherheit auf Tier-4-Level. Bei Bedarf können die Kunden außerdem Notfallarbeitsplätze im zugehörigen Bürogebäude beziehen, um so einen geregelten Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.
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