Tech-Nodes
Scale-out mit Data Lake und Object Storage
von
Hartmut
Wiehr - 23.12.2015
Foto: Mathias Vietmeier
Neue Scale-out-Lösungen forcieren den horizontalen Ausbau der Infrastruktur. Ein Kommentar von Hartmut Wiehr, dem Tech-Nodes-Kolumnisten von com! professional.
Bei Ausbaumaßnahmen in der Business-IT setzten Unternehmen lange auf ein Konzept der vertikalen Ausdehnung der IT-Infrastruktur, Scale-up genannt. Dabei werden so lange weitere Prozessoren, Memory-Komponenten oder Festplatten hinzugefügt, bis es sich nicht mehr vermeiden lässt, ein neues Gerät mit besserer Ausstattung anzuschaffen.
Seit Kurzem sind dank neuer Technologien Scale-out-Lösungen mit einem horizontalen Ausbau der Gerätelandschaft im Kommen. Dabei kauft man etwa statt einzelner Komponenten weitere günstige x86-Standard-Server – nach dem Vorbild der riesigen Rechenzentren von Google, Facebook & Co.
Ausweiten des Data Lakes
Im Speicherbereich hat sich zum Beispiel NetApp mit seinen NAS-Systemen für Scale-out eingesetzt: Dabei konnten neue Nodes zu einer geclusterten NAS-Architektur mit einem gemeinsamen File-System hinzugefügt werden, falls das aus Performance- oder Kapazitätsgründen notwendig wurde. Der Cluster funktioniert bei dieser Lösung wie ein einziges, zentral verwaltetes NAS-Gerät.
Hartmut Wiehr, IT-Fachjournalist und Buchautor mit Wohnsitz in Italien
Kosten senken mit Object Storage
Eine weitere Technik, die beim Scale-out eine zunehmende Rolle spielt, heißt Object Storage. Diese Speicherform eignet sich besonders, um Daten verschiedener Quellen wie Block- oder File-Systemen in einem gemeinsamen Geräte-Pool zu speichern. Ein schnelles Scaling-out ermöglichen Object-Storage-Lösungen auch deshalb, weil sie Faktoren wie ausreichende CPU-Performance und Hardware-Unabhängigkeit berücksichtigen. Zudem unterstützen mathematische Berechnungen, darunter komplizierteste Algorithmen wie Erasure Coding, die Speicherprozesse.
Zu den Newcomern, die mit Object-Storage-Technik den Unternehmen beim Wachsen ihrer Infrastruktur helfen wollen, zählt das Start-up mit dem bezeichnenden Namen Scality. Es verbindet skalierbaren Object Storage mit großen heterogenen Speicherumgebungen. Eine softwaredefinierte Ring-Architektur führt dabei Speicherdaten aus verschiedenen Quellen zusammen. Wie vielversprechend diese Innovation ist, sieht man schon daran, dass IBM soeben mit Cleversafe den einzigen Object-Storage-Anbieter gekauft hat, der Scality nennenswert Konkurrenz macht.
Auch das französisch-amerikanische Unternehmen Rozo Systems fordert die etablierten Scaling-out-Anbieter mit einer Object-Storage-Lösung heraus. Es setzt auf einen schnell skalierbaren NAS-Speicher auf Basis eines mathematischen Grid-Konzepts und Erasure Coding. Das soll die Scale-out-Kosten radikal senken, die normalerweise mit verteilten Speichersystemen für große Datenmengen verbunden sind.
Weitere Infos
- www.ddn.com/pdfs/BeginnersGuideToObjectStorage_whitepaper.pdf
Einführung ins Thema Object Storage (englisch)