Private Mobilgeräte ohne Risiko nutzen

Daten-Container und App Wrapping

von - 05.02.2015
IT-Kosten durch BYOD und CYOD: Weder BYOD noch CYOD führen zu niedrigeren IT-Kosten. Allerdings zahlen sich für Firmen Faktoren wie die höhere Agilität der Mitarbeiter aus. Quelle: IDC
IT-Kosten durch BYOD und CYOD: Weder BYOD noch CYOD führen zu niedrigeren IT-Kosten. Allerdings zahlen sich für Firmen Faktoren wie die höhere Agilität der Mitarbeiter aus. Quelle: IDC
Um Daten und Anwendungen auf Mobilsystemen zu schützen, stehen mehrere Techniken zur Wahl. Eine Möglichkeit sind Container auf einem Endgerät. Dies sind verschlüsselte, durch ein Passwort geschützte Bereiche auf dem Mobilgerät. Ein Container ist von der Arbeitsumgebung des Smartphones, Tablets oder Notebooks separiert. In ihm lassen sich Daten und Anwendungen ablegen, einschließlich E-Mails, Kontakten und Office-Dokumenten. Gleiches gilt für unternehmensspezifische Applikationen.
Zu den Vorzügen der Container-Technik zählen das hohe Sicherheitsniveau und die Möglichkeit, den Einsatz privater Endgeräte für geschäftliche Zwecke zu erlauben, ohne dass private und berufliche Daten und Anwendungen vermengt werden. Die IT-Abteilung hat zudem die Kontrolle über die Container, kann also deren Inhalt ändern oder einen Behälter löschen, etwa wenn ein Mitarbeiter die Firma verlässt.
Zu den Nachteilen zählt, dass viele Container-Technologien herstellerspezifisch sind. Dies bedeutet, dass sich der Anwender an einen bestimmten Anbieter bindet. Darüber hi­naus erfordern einige Lösungen ein Neukompilieren der ursprünglichen Anwendung mit Hilfe von Software Development Kits (SDKs). Das schränkt die Zahl der unterstützten Applikationen ein. Anbieter solcher Container-Lösungen sind unter anderem Citrix, Samsung (Knox) und Good Technology.

App Wrapping statt Remote-Management

Eine Alternative zu SDKs sind App Wrapper. Ebenso wie SDKs eignen sie sich für den Einsatz auf Mobilgeräten, deren Betriebssystem keine umfassenden Remote-Managementfunktionen unterstützt. Außerdem sind App Wrapper für Anwender interessant, die laut Gartner keine MDM-Client-Software auf den Endsystemen in­stallieren wollen. App Wrapping stellen unter anderem MobileIron und VMware zur Verfügung, das mit AirWatch einen Anbieter solcher Lösungen übernommen hat.
Oliver Klünter: „Bei der Einführung mobiler Geräte sollten sich Firmen nicht von den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter treiben lassen.“
Oliver Klünter, Product Manager Mobile bei Matrix42
Beim App Wrapping wird der ausführbare Code einer Anwendung geändert, etwa indem Policies (Sicherheitsregeln) hinzugefügt werden. Solche Policies geben beispielsweise vor, wo bestimmte Daten gespeichert und über welche Verbindungen sie transportiert werden. Eine Regel kann in letzterem Fall festlegen, dass bestimmte Virtual Private Networks (VPN) für den Datentransfer genutzt werden müssen. Zu den potenziellen Problemen zählt, dass manche Hersteller von Anwendungen es untersagen, deren Code zu modifizieren. Zudem ist das Patchen von solchen eingebetteten Anwendungen komplexer als bei Original-Applikationen. Vor allem bei Standard-Applikationen, die beispielsweise über die App-Stores von Google, Apple, Microsoft oder RIM/Blackberry bezogen werden, sind Techniken wie Wrapping mit einem höheren Aufwand verbunden und lassen sich wegen des mangelnden Zugriffs auf den Programmcode nur sehr schwer umsetzen.
Mittlerweile werben Anbieter wie etwa Good Technology mit einem „App-Wrapping ohne Coding“. So ersetzt beispielsweise die Good Dynamics Secure Mobility Platform Standard-Systemaufrufe durch Secure Calls von Sicherheitsbibliotheken von Good. Auch IT-Fachleute ohne profunde Programmierkenntnisse können so laut Good mobile Anwendungen mittels App Wrapping sichern.
Mit einem SDK lassen sich dagegen Container erzeugen, indem der Programmcode der Anwendungen geändert wird. Dieses Verfahren eignet sich vorzugsweise für Apps, die ein Unternehmen selbst entwickelt hat.
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