Private Mobilgeräte ohne Risiko nutzen

Freie Wahl bei Mobilgeräten und Anwendungen

von - 05.02.2015
Privat & beruflich: In 2013 griffen laut Hightech-Verband Bitkom 71 Prozent der deutschen Berufstätigen für berufliche Zwecke auf eigene Handys und Rechner zurück.
Privat & beruflich: In 2013 griffen laut Hightech-Verband Bitkom 71 Prozent der deutschen Berufstätigen für berufliche Zwecke auf eigene Handys und Rechner zurück.
(Quelle: Apple )
Ein Mittel, um die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen, besteht darin, ihnen den Einsatz eigener mobiler Endgeräte für berufliche Zwecke zu gestatten – Bring Your Own Device (BYOD). Laut einer Untersuchung von Dell und Intel verwenden derzeit 43 Prozent der Beschäftigten weltweit von sich aus private Notebooks, Smartphones oder Ta­blets, um berufliche Aufgaben zu erledigen. Für Deutschland kommt der Hightech-Verband Bitkom auf deutlich höhere Zahlen. Demnach griffen 2013 sogar 71 Prozent der Berufstätigen auf eigene Handys und Rechner zurück.
So mancher Arbeitgeber steht solchen Aktivitäten durchaus positiv gegenüber, weil er sich dadurch eine Kostensenkung erhofft. Statt Mitarbeitern ein firmeneigenes Smartphone oder Notebook zur Verfügung zu stellen, wird die Nutzung privater Endgeräte billigend in Kauf genommen. Hinzu kommt, dass es beispielsweise für den Besitzer eines Tablets mit Apples iOS-Betriebssystem oder eines Smartphones unter Android oder Windows Phone 8 deutlich einfacher ist, mit dem gewohnten Betriebssystem und den entsprechenden Anwendungen umzugehen, als sich in eine neue Systemwelt einzuarbeiten.

Private Anwendungen im Unternehmen

BYOD bezieht sich jedoch nicht nur auf die Hardware, so Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC: „An die 62 Prozent der Mitarbeiter aus Unternehmen, in denen das BYOD-Konzept umgesetzt wird, verwenden auch private Software auf den Geräten für berufliche Aufgaben.“ Der Grund ist, dass die Mitarbeiter lieber auf die gewohnten Apps zurückgreifen. Zudem stellen laut Schulte viele IT-Abteilungen keine passenden Enterprise-Lösungen zur Verfügung.
Mark Alexander Schulte: „Unternehmen sind bereit, die höheren Kosten zu tragen, die Choose-Your-Own-Device- Konzepte im Vergleich zu Bring Your Own Device verursachen.“
Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC
Ein Großteil der IT-Entscheider in Deutschland sieht die Vermischung von privater und firmeneigener Hard- und Software allerdings „mit Grausen“, so der IDC-Fachmann. Andere gehen dagegen offensiv mit der Nutzung privater Apps um. Fast 80 Prozent der Firmen, die den Einsatz privater Hardware erlauben, gestatten demnach auch die Nutzung entsprechender Software. „Letztlich ist die IT-Abteilung in diesem Punkt aber ein Stück weit machtlos“, so Schulte. Das heißt, die Anwender informieren die IT-Abteilungen oft nicht über die Verwendung privater Tools.
Doch das ist nicht ohne Risiko. Eine Untersuchung, die Samsung zum Thema Risiken durch BYOD durchführen ließ, ergab, dass 29 Prozent der deutschen Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern bereits mindestens einmal geschäftskritische Daten verloren haben, nachdem sie die Nutzung privater Endgeräte gestatteten. Dem stehen Vorteile gegenüber wie etwa um 17 Prozent niedrigere Telefonkosten, weil Beschäftigte ihr eigenes Smartphone für Geschäftstelefonate nutzen, sowie eine um bis zu 37 Prozent höhere Produktivität bei 40 Prozent der Firmen.
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