Neue Wege für schnelle Innovationen
Ein Laden ohne Kasse
von George SarpongLuca Perler - 22.01.2020
Zufrieden ist auch der Convenience- und Food-Service-Anbieter Valora. „Der Ansatz der ,Garage‘ für die Innovationsentwicklung hat unsere Erwartungen übertroffen. Speziell die Arbeit ,offsite‘ in einer kreativen Umgebung haben wir als sehr fördernd wahrgenommen“, fasst Dominique Martin zusammen. Sie ist Manager Consumer Apps & Data Services bei Valora. „Die Projektmitglieder konnten sich an einem neutralen Ort abseits ihrer alltäglichen Arbeit ganz auf das neue Thema konzentrieren. Diese Fokussierung und die enge Zusammenarbeit in einem kreativen Umfeld hätten inhouse wohl nicht in diesem Umfang erzielt werden können“, ist Martin überzeugt.
Die Mode-2 Garage nutzte die Gruppe für das Kick-off des Projekts „Avec Box“. Das Projektteam für die Woche dort bestand aus zwei Solution-Architekten, einem Mobile Application Developer und dem technischen Projektmanager. Zusätzlich waren Entwickler von Valoras externen Partnern vor Ort - teils die ganze Woche, teils an einzelnen Tagen. Als Ziele für die Garage hatte man sich bei Valora vorgenommen, dass sich das Projektteam kennenlernt, die Architektur der Gesamtlösung verifiziert ist, Entwicklungssysteme aufgesetzt und erste funktionsfähige Prototypen erstellt sind. Die Ziele wurden laut Martin vollständig erreicht. Die Woche in der Mode-2 Garage sei ein wichtiger Grundpfeiler für das erfolgreiche Projekt gewesen. Danach arbeitete das Team von Valora noch ein halbes Jahr weiter.
Das Ergebnis konnten Passanten und Reisende letzten Sommer im Züricher Hauptbahnhof selbst ausprobieren: Da öffnete die Avec Box ihre Türen, der schweizweit erste kassenlose Convenience-Store. Dort konnten Kunden Waren aus den Regalen nehmen, die Preise abscannen und den Shop gleich wieder verlassen - ohne an der Kasse lange anzustehen, Kleingeld herauszukramen und vor Ort zu bezahlen. Abgerechnet wurde im Hintergrund über die App und die darin hinterlegten Kreditkartendaten.
„Wir haben den Garagen-Ansatz anschließend in Teilen übernommen und in Form eines Labors bei uns im Unternehmen aufgebaut, einem Ort, an den sich Projektmitglieder zurückziehen können, um an Projekten zu arbeiten und sich auszutauschen. In diesem Raum befinden sich auch alle Prototypen, um zu testen oder neue Ideen auszuprobieren“, erklärt Martin. Sie empfiehlt anderen Unternehmen, die sich für ein Projekt in der Garage interessieren: „Einfach ausprobieren und der Idee Raum geben. Die Garage ist ein sehr guter Ort, um Ideen voranzutreiben und sich mit Spezialisten und kreativen Personen intensiv und frei auszutauschen.“