Marktüberblick Speicher

Neue Techniken bewegen den Storage-Markt

von - 06.10.2017
Storage-Lösung
Foto: Pozdeyev Vitaly / shutterstock.com
All-Flash, Hybrid-Flash & Co. laufen der Festplatte den Rang ab. Doch nicht jede Storage-Lösung passt zu jedem Unternehmen. Der Marktüberblick zeigt die Besonderheiten der Technologien.
Weltweit verarbeitete Daten 2025
Quelle: IDC
Durch die kontinuierlich fortschreitende Digitalisierung von Unternehmensbereichen fallen innerhalb kurzer Zeit immer größere Datenmengen an, die im Rechenzentrum verarbeitet werden müssen. Laut IDC werden so im Jahr 2025 weltweit 180 Zettabytes (ZByte) an Daten zusammenkommen, gegenüber 44 ZByte im Jahr 2020 und 10 ZByte im Jahr 2015. Durchschnittlich steigt die Datenmenge pro Jahr dabei um etwa 33 Prozent, so die Marktforscher.
Nicht nur diese Entwicklung lässt bei Unternehmen die Nachfrage nach skalierbaren, flexiblen und kostengünstigen Speicherlösungen ansteigen. Auch Trends wie Big Data Analytics, Industrie 4.0 oder das Internet of Things (IoT) sorgen für viel frischen Wind auf dem Storage-Markt. Homogene Speicherumgebungen aus dem klassischen Mainframe- und Client-Server-Umfeld wie Direct Attached Storage (DAS) oder Storage Area Network (SAN) haben dabei das Nachsehen, da sie hinsichtlich Performance und Agilität nicht mehr mit den aktuellen Entwicklungen Schritt halten können.
Als Nachfolger werden neben Cloud-Storage als klassischer Alternative zu On-Premise-Installationen gleich mehrere Speicherkonzepte gehandelt: All-Flash-Storage, Hybrid-Flash-Storage, Software-defined Storage (SDS) und hyperkonvergente Infrastrukturen bringen allesamt das Rüstzeug mit, um das eigene Unternehmensrechenzentrum zukunftssicher zu machen.
com! professional analysiert die Speicherkonzepte und ihre Charakteristika, beschreibt jeweils ein Musterbeispiel und präsentiert die Produkte marktführender Hersteller.

Auswahlkriterien

Welches Speichersystem die Anforderungen eines Unternehmens am besten bedient, hängt in erster Linie von den Storage- und Performance-Anforderungen der genutzten Anwendungen ab. So könnte eine Hybrid-Flash-Speicher­lösung, die kurzfristige Lastspitzen abfangen kann, für KMUs in vielen Fällen die bessere und kostengünstigere Alternative für die anfallenden Workloads darstellen als ein performantes All-Flash-System, dessen Leistung möglicherweise nur zu einem Bruchteil abgerufen wird.
Um bereits vorhandene Storage-Hardware effizienter zu nutzen, wäre auch eine SDS-Implementierung interessant, was besonders für kleine Unternehmen auf lange Sicht Kostenvorteile bringen kann. Um die passende Speicherlösung zu ermitteln, sollten in die Bestandsaufnahme und Entscheidung außerdem Faktoren wie Virtualisierung, Deduplizierung und Komprimierung sowie Verfügbarkeit und Skalierbarkeit einfließen.

Festplatten (Auswahl)

Hersteller / Modell

HGST / Ultrastar 7K6000

Seagate / Enterprise Performance 10K HDD

Toshiba / MG04SCAxxEx

Preis

ab 120 Euro

ab 190 Euro

ab 150 Euro

Ausstattung

Formfaktor

3,5 Zoll

2,5 Zoll

3,5 Zoll

Drehzahl

7200 U/min

10.000 U/min

7200 U/min

Schnittstelle

SAS 12 Gb/s oder SATA 6 Gb/s

SAS 12 Gb/s

SAS 12 Gb/s

Kapazitäten

2/4/5/6 TByte

600 GByte, 1,2/1,8/ 2,4 TByte

2/4/5/6 TByte

Geeignet für Dauerbetrieb

Cache

128 MByte

256 MByte

128 MByte

Sektorgröße

4 KB nativ, 512-Byte-Emulation

4 KB nativ, 512-Byte-Emulation

4 KB nativ, 512-Byte-Emulation

Leistung und Zuverlässigkeit

Maximaler Datendurchsatz

227 MByte/s

270 MByte/s

215 MByte/s

Durchschnittliche Latenz

4,16 ms

2,9 ms

4,17 ms

Annual Failure Rate (AFR)

k. A.

0,44 Prozent

k. A.

Mean Time Between Failures (MTBF)

2 Millionen Stunden

k. A.

1,4 Millionen Stunden

Garantie

5 Jahre

5 Jahre

2 Jahre

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