Das Netzwerk für die Cloud bietet Sicherheit und Flexibilität
SD-WAN macht agil
von Stefan BergGeorge Sarpong - 15.10.2019
Hier kommt Software-defined WAN ins Spiel. SD-WAN ist ein Overlay für Software-defined Networks, das automatisch die beste Verbindung für die jeweilige Applikation auswählt. SD-WAN erkennt dabei die Quelle und den Zielort der Anwendungen und kann den Datenverkehr entsprechend optimiert leiten.
So benötigt ein umfangreiches Daten-Backup in die Cloud zwar viel Bandbreite, aber keine tiefe Latenz, während Echtzeit-Anwendungen wie Chatbots, UCC oder IoT-Lösungen diese tiefe Latenz fordern.
Unternehmen greifen heute über verschiedene Verbindungen auf Cloud-Anwendungen zu. Point-of-Presence-Verbindungen bieten einen direkten Zugang, sind aber teuer und nicht flexibel. Eine Verbindung über das öffentliche Internet ist zwar preisgünstiger, aber ohne garantierte Zuverlässigkeit, sprich Datenpakete können sogar verloren gehen.
Dynamisches, sicheres Routing
Wer auf Nummer sicher gehen will, der setzt auf ein voll gemanagtes Unternehmensnetzwerk mit tiefer Latenz, flexibel, sicher, verfügbar und elastisch. SD-WAN kann hier unterstützen, denn es antizipiert Echtzeit-Netzwerkbedingungen wie den Traffic und weiß, wie viel Bedarf welche Apps haben. Es erkennt Quelle und Zielort der Anwendungen und ermittelt den jeweils besten WAN-Pfad. Dadurch kann man den Datenverkehr direkt in der Anwendung verwalten – der klassische Router wird hierbei durch eine virtuelle Hardware-Lösung ersetzt.
Fairerweise muss man betonen, dass die darunterliegende physikalische Verbindung matchentscheidend für die Güte der Verbindung ist. Wer jedoch sein Software-defined Network mit SD-WAN koppelt, der geht eine funktionierende Ehe ein. Unternehmen sollten dabei genau prüfen, was die jeweiligen Anbieter ihnen offerieren. Zunächst ist es wichtig, einen sicheren und schnellen Zugang zu den globalen und hybriden Cloud-Lösungen zu erhalten. Jede Kommunikationsform in SD-WAN ist verschlüsselt, weil verschiedene
Access-Leitungen verwendet werden und zwischen Netzwerken und Konfigurationen gewechselt wird.
Access-Leitungen verwendet werden und zwischen Netzwerken und Konfigurationen gewechselt wird.
Wer als IT-Entscheider auf einen vertrauenswürdigen Provider setzt, kann auf eine Rund-um-die-Uhr-Netzwerküberwachung zählen.
Schneller und kostengünstiger
Eine SD-WAN-Lösung speichert unter anderem Standarddaten lokal ab, die häufig übertragen werden, stellt sie so schneller zur Verfügung und spart dadurch Bandbreite. Besonders Unternehmen mit Servern im Ausland können auf diese Weise ohne hohe Latenzzeiten Services nutzen, die beispielsweise über amerikanische oder asiatische Server gehostet werden.
Dank des sicheren Routings können Anwenderunternehmen ihr Netzwerk optimal nutzen, müssen bei langsamem Traffic nicht mehr unnötig Bandbreite hinzukaufen und können einzelne Applikationen priorisieren. Mit SD-WAN können Unternehmen ihre Netzwerkinfrastruktur automatisch auf ihre Bedürfnisse zuschneiden. Da man eine bessere Performance erzielen kann und dynamische Routing-Entscheidungen vorgenommen werden, ist SD-WAN auch kostensparend.
Doch wie SD-WAN in das Netzwerk einspeisen? Früher war die Migration eines Netzwerks aufwendig. Mit SD-WAN ist es jedoch möglich, ein Bestandsnetz innerhalb von Tagen zu übernehmen und Connectivity mit wenigen Klicks vom Zugang zur Cloud, zum klassischen Data-Center oder zum Drittanbieter binnen Minuten zu realisieren.
Gute Lösungen für das SD-WAN-Management setzen auf ein modulares Baukastensystem, mit dem Unternehmen Bandbreiten auf Knopfdruck ändern und neue Standorte mit jeweils individuellem Service-Level schnell aufschalten oder Application-based Routing unkompliziert realisieren können.