Neue Techniken für Meetings

Das leisten digitale Whiteboards

von - 25.07.2017
Whiteboard
Foto: Look Studio / Shutterstock.com
Interaktive Whiteboards wollen in Business-Meetings die weltweite Collaboration auf ein neues Level heben. com! professional stellt die interessantesten Lösungen vor.
Whiteboards gehören zum festen Inventar vieler Konferenzräume und sind aus Business-Meetings kaum mehr wegzudenken. Auf ihnen werden mit dem Filzstift etwa aktuelle Marktzahlen oder Brainstorming-Ideen mehr oder weniger leserlich notiert. Das klassische Whiteboard hat jedoch zwei gravierende Nachteile: Wenn ein Meeting-Teilnehmer die Notizen nach der Besprechung haben möchte, dann muss er diese abschreiben oder abfotografieren. Und wenn an dem Meeting Kollegen aus anderen Niederlassungen per Videokonferenz teilnehmen, dann können die entfernt sitzenden Kollegen die Whiteboard-Notizen auch schon während des Meetings oft genug kaum entziffern.
Abhilfe schaffen sogenannte digitale Whiteboards. Dabei handelt es sich quasi um Riesen-Tablets, die die Teilnehmer von Business-Meetings umfassend vernetzen. Die Geräte, die man an die Wand hängt oder auf einem Ständer montiert, vereinen etwa Funktionen wie eine Videokonferenzlösung und ein Präsentations-Tool. Auf digitalen Whiteboards lassen sich Notizen wie auf einem gewöhnlichen Whiteboard festhalten. Den Meeting-Teilnehmern bleibt es aber erspart, die Ergebnisse nach der Sitzung für sich festzuhalten. Sie liegen digital vor, sodass jeder bequem darauf zugreifen kann – je nach Whiteboard lässt sich sogar gemeinsam mit den Besprechungsteilnehmern an den Notizen arbeiten. Auch entfernte Teilnehmer greifen direkt auf die Informationen auf dem digitalen Whiteboard zu.
com! professional stellt im Folgenden die derzeit interessantesten digitalen Whiteboards vor.

Microsoft Surface Hub

Microsofts digitales Whiteboard Surface Hub soll ein Multi­talent für Business-Meetings sein. Der Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit. Microsoft startet mit dem Gerät aber auch einen Angriff auf die Hersteller von Konferenzlösungen. So ist in dem digitalen Whiteboard mit mehreren Kameras, Mikrofonen und Lautsprechern eine komplette Videokonferenzlösung verbaut.
Das mit Windows 10 arbeitende Surface Hub basiert auf einem 55-Zoll-Bildschirm mit Full-HD-Auflösung oder einem Riesen-Bildschirm mit 84 Zoll Diagonale mit 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel).
Microsoft Surface Hub
Microsoft Surface Hub: Das Riesen-Tablet mit bis zu 84 Zoll Diagonale unterstützt die natürliche Freihandeingabe. Zudem laufen auf dem Gerät Office-Apps wie Powerpoint und Skype for Business.
(Quelle: Microsoft)
Im Inneren arbeitet ein vollständiger Rechner mit Intels i7-Prozessor, 8 GByte Arbeitsspeicher und einer SSD mit 128 GByte. Für die Grafikdarstellung sorgt im kleinen Modell Intels HD-4600-Grafik, im großen Surface Hub ein Nvidia Quadro K2200.
Eine natürliche Freihandeingabe-Funktion soll eine flüssige Eingabe ermöglichen – ähnlich wie mit einem Stift auf Papier. Dazu unterstützt das Display 100 Multitouch-Punkte. Die Eingaben erfolgen entweder per Finger oder mit den mitgelieferten Surface-Hub-Stiften. Dabei unterstützt das Gerät bis zu drei Eingabestifte gleichzeitig. Für Texte lässt sich eine virtuelle Tastatur oder die beiliegende Funktastatur nutzen.
Auf dem Gerät läuft eine angepasste Version von Windows 10. Vorinstalliert sind die Office-Apps Word, Powerpoint und Excel sowie die Big-Data-App Microsoft Power BI und der Browser Edge. Mit der Videokonferenzlösung Skype for Business lassen sich bis zu 250 Personen über Telefon oder eine Internetverbindung zuschalten. Zwei HD-Weitwinkelkameras mit 1080p-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde sorgen bei Videokonferenzen für den Blickkontakt.
Die Funktion TouchBack ermöglicht die Steuerung per Funk oder Kabel angeschlossener Notebooks, Smartphones oder Tablets über den Touchscreen des Surface Hub. Die  Funktion InkBack projiziert die Freihandeingaben auch auf angeschlossene Geräten. Wenn zum Beispiel ein Meeting-Teilnehmer in einem Textdokument einen Abschnitt einkreist, dann erscheint die Markierung auch direkt auf einem mit dem Whiteboard verbundenen Tablet.
Das Surface Hub unterstützt alle Apps für die Universal Windows Platform (UWP). So lassen sich bei Bedarf weitere Anwendungen etwa für die Zusammenarbeit oder Produktivität installieren. Zu den unterstützten Apps zählen zum Beispiel AutoCAD 360 zum Anzeigen und Bearbeiten von AutoCAD-Dateien oder Siemens JT2Go zur Darstellung von 3D-Modellen.
Microsoft vertreibt das Surface Hub über ausgewählte Partner. Das sind zum Beispiel IT-Dienstleister wie Cancom oder Systemhäuser wie Bechtle. Ein Schnäppchen ist das digitale Whiteboard allerdings nicht: Für das kleine Surface Hub sind rund 8700 Euro zu veranschlagen, für das große Modell rund 21.500 Euro, jeweils zuzüglich Umsatzsteuer.
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