LAN, WLAN und WAN via Cloud verwalten

Hybride Lösungen und LAN-Netzwerke

von - 11.05.2017
Zustand und Performance im Überblick
Devolo Connectivity Center: Hier lassen sich Zustand und Performance eines Access-Points auf einen Blick erkennen.
(Quelle: devolo )
Devolo:
Powerline-Experte Devolo adressiert seit 2015 mit einem eigenen Geschäftsbereich, Devolo Business Solutions, Unternehmensanwender und bietet seit 2016 neben Power­line-Adaptern mit der „WiFi pro“-Serie auch Access-Points für den professionellen Einsatz an. Die APs sowie der WiFi-Anteil in den hybriden Powerline-Adaptern der „dLAN pro 1200+ WiFi ac“-Serie lassen sich nach einem Firmware-Update über das devolo connectivity center (dcc) aus der Cloud managen, die der Hersteller Ende 2016 live geschaltet hat. Im Lauf des Jahres sollen auch Powerline-Verbindungen über die Cloud verwaltet werden können. Neben dem Geräte­management bietet die mandantenfähige Plattform mit dem WiFi Planner auch Unterstützung bei der Standortwahl für die APs. Er legt eine Heat Map über den Grundriss der geplanten Installation, die die WLAN-Ausleuchtung sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Bereich optisch darstellt. Dabei lässt sich unter anderem angeben, aus welchem Material die Wände bestehen, wo sich Fenster und Türen befinden und in welcher Höhe und Ausrichtung die Access-Points installiert werden sollen. Wie Aruba bietet auch Devolo eine Schnittstelle (API) für Drittanbieter von Services. Ein Beispiel für die Nutzung der API war auf der diesjährigen CeBIT zu sehen. Dort zeigte der Hersteller SoftwareClub eine Integration des dcc in seine Besuchermanagement-Plattform Welcome. Die Integration über die API ermöglicht es, aus der Software heraus automatisiert an Event-Teilnehmer und Besucher Gäste-WLAN-Zugänge zu versenden. „Wir sind auf der Suche nach weiteren Partnern, um ein Ökosystem für kundenorientierte Lösungsansätze zu schaffen“, sagt Devolo-VP Himmels.
Extreme Networks: Die Cloud-Management-Plattform Ex­tremeCloud von Extreme Networks ist seit Mai 2016 auf dem deutschen Markt verfügbar. Aktuell können die vier Access-Points AP 3805, AP 3935, AP 3965 und AP 3912 sowie die zwei Switch-Familien X440-G2 und X620 in der Cloud verwaltet werden. Alle neuen Switches und Access-Points von Extreme Networks sollen ebenfalls cloudfähig sein. Ähnlich wie bei Bintec elmeg lassen sich auch bei der ExtremeCloud neue Endgeräte automatisiert konfigurieren. Ein weiterer Vorteil liegt lauf Olaf Hagemann im einfachen Wechsel zwischen Cloud- und On-Premise-Verwaltung. Ein paralleler Betrieb ist zwar nicht möglich, alle aus der Cloud managebaren Geräte lassen sich aber alternativ auch mit einem Controller verwalten. Will ein Kunde aus der Cloud-Verwaltung auf die Inhouse-Lösung migrieren, muss er lediglich die APs neu starten und ihnen per DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) beziehungsweise DNS (Domain Name System) die Controller-Adresse mitteilen.
Lancom bieten Verwaltungsmöglichkeiten für alle drei Lösungen.
Lancom Dashboard: Die Lancom Management Cloud ermöglicht nicht nur die Verwaltung von LAN und WLAN, sondern auch von WAN-Verbindungen.
Lancom:
Die Lancom Management Cloud (LMC) soll ab Mai 2017 als Public-Cloud-Angebot verfügbar sein, eine Version zum Selbst-Hosting im Rechenzentrum von Systemhäusern oder Anwendern soll im Juli folgen. Die LMC setzt auf den angeschlossenen Geräten Version 10 des herstellereigenen Betriebssystems LCOS voraus. Sie lässt sich auf allen Endgeräten ab Baujahr 2015 einsetzen. Laut Hersteller sind 380.000 Geräte bei den Kunden, die per Firmware-Update cloud-ready gemacht werden können. Lancom nennt seine Lösung wohl in Anlehnung an den Hyperkonvergenz-Trend bei Servern „hyperintegriert“, da sich darüber nicht nur WLAN-Access-Points sowie Router und Switches, sondern auch WAN-Strecken virtualisieren und verwalten lassen. „Kunden können ihr gesamtes Netz auf Software-defined Networking umstellen und sowohl das Netzdesign als auch das Management hochgradig automatisieren, ohne in neue Hardware investieren zu müssen“, sagt Ralf Koenzen und verspricht neben gesparten Investitionen auch „massive Einsparungen im operativen Bereich“.
Zyxel: Das System Nebula von Zyxel besteht aus der Cloud-Managementoberfläche und einer eigenen, darauf abgestimmten Hardware-Serie. Das aktuelle Portfolio umfasst neben Access-Points auch Switches und Security-Gateways. Nebula ist vor allem für kleinere Installationen mit geringer Komplexität gedacht und richtet sich dank einfacher Einrichtung und Verwaltung vor allem an Unternehmen mit vielen Standorten, etwa Hotelketten oder Filialisten. Es bietet Leistungsmerkmale wie Autoprovisioning, dynamische Kanalwahl und Load Balancing, aber zum Beispiel keine Authentifizierung über LDAP. Die browserbasierte Bedienoberfläche stellt unter anderem Informationen über Netzauslastung und -nutzung sowie über Status und Standort der angeschlossenen Hardware zur Verfügung. Neue Geräte lassen sich automatisch ins Netzwerk integrieren. Dazu muss ein Mitarbeiter mit der Nebula-App nur den QR-Code einscannen, der sich auf der Geräteverpackung befindet. Patrick Hirscher, Pre-Sales Engineer und IT-Trainer bei der Zyxel Deutschland GmbH, stellt vor allem die fairen Bedingungen des Abrechnungsmodells heraus: „Selbst nach dem Auslaufen der Lizenz bieten wir weiterhin Konfigurationsmöglichkeiten der Hardware durch das Nebula Control Center an.“
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