Die Rolle der IT
Vom Kostenfaktor zum Innovationstreiber
von
Dr. Veikko
Krypczyk - 01.09.2020

Foto: Blackboard / shutterstock.com
Der IT-Abteilung wächst eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung von Unternehmen zu. Der einst reine Kostenfaktor wandelt sich vom Mittel zum Zweck zur wertvollen Ressource.
Ursprünglich war die Informationstechnik lediglich ein Werkzeug, um die Alltagsaufgaben besser zu bewältigen. Heute sieht das Bild an vielen Stellen grundlegend anders aus, wie nicht zuletzt auch die von der Corona-Pandemie angetriebenen Veränderungen und Verwerfungen beweisen: Die Digitalisierung ist für zahlreiche Unternehmen zu einem maßgeblichen Wettbewerbsfaktor geworden.
Der folgende Artikel skizziert die verschiedenen Stufen der Entwicklung, gibt einen Überblick über den Stand der Dinge und wagt einen Blick in die Zukunft. Er folgt den Spuren der Digitalisierung und zeigt, wie umfassend das Ausmaß der dadurch ausgelösten Änderungen sein kann. Der Wandel reicht im Extremfall bis hin zur kompletten Neudefinition ganzer Geschäftsmodelle.
Neuer Stellenwert
Die digitale Revolution verändert die Welt von Gesellschaft und Wirtschaft und damit auch den Stellenwert der Informationstechnik tief greifend. Sie wird nicht mehr in erster Linie als Kostentreiber und bloßes Werkzeug gesehen, sondern ganz neu definiert. Die aktuelle Situation macht auch den letzten Skeptikern klar, dass Unternehmen mit einem hohen Grad an Digitalisierung besser in der Lage sind, sich schnell an sich verändernde Herausforderungen anzupassen und der Konkurrenz die entscheidenden Schritte voraus zu sein. Unternehmen, die beispielsweise kurzfristig in der Lage waren, ihre Prozesse auf Homeoffice umzustellen, hatten in Zeiten der akuten Corona-Krise bessere Chance, ihre Geschäftstätigkeit fortzusetzen.
Traditionell beziehungsweise historisch wurde IT als Unterstützer und Dienstleister eines Unternehmens angesehen. In dieser Position leistet sie unter anderem einen wesentlichen Beitrag zur Automatisierung bestehender Geschäftsprozesse. Dabei ist jedoch entscheidend, dass sich das Grundkonzept beziehungsweise das Geschäftsmodell durch die IT-Unterstützung nicht verändert hat.
Ein typisches Beispiel ist die umfassende Unterstützung der Aufgaben des Rechnungswesens durch Software. Deren Einsatz führt zu einer Beschleunigung, Erleichterung und in der Regel auch zu einer fehlerärmeren Bearbeitung. Dennoch bleiben die Aufgaben grundsätzlich so bestehen, wie sie vor einer digitalen Bearbeitung auch schon zu erledigen waren. Es sind weiterhin Buchungssätze zu bilden, Belege zu erstellen und die Beträge auf den Konten zu buchen.
Mit anderen Worten: Die Prozesse aus der anlogen Welt werden nun digital ausgeführt. Die Digitalisierung kann und muss jedoch in vielen Fällen deutlich weiter gehen.